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Fredi Bobic im Interview
  • Nach dem Spiel gegen den FSV Mainz 05 sprach Fredi Bobic im Interview über die Zukunft von Hertha BSC.
  • Foto: imago/Matthias Koch

Hertha: Versöhnung mit Ultras, Druck von Magath, Umbruch im Sommer


Ungeachtet eines möglichen Klassenverbleibs hat Manager Fredi Bobic für die kommende Saison erhebliche Veränderungen beim Bundesligisten Hertha BSC angekündigt.

„Es wird natürlich – egal was kommt – einen größeren Umbruch geben. Das ist klar“, sagte Bobic beim TV-Sender Sky. Die Berliner verpassten am Samstag beim 1:2 gegen den FSV Mainz 05 den vorzeitigen Klassenerhalt. Sollte der VfB Stuttgart aber am Sonntag beim FC Bayern verlieren, wäre die Hertha trotzdem gerettet.

Solange nichts perfekt ist, will Bobic auch nicht über die Trainerfrage sprechen. „Ich habe zu Felix ein gutes Verhältnis. Wir sind noch nicht durch. Wenn wir durch sind, werden wir uns zusammensetzen. Es gibt nichts darüber zu reden. Wir haben keine Fakten auf dem Tisch“, sagte Bobic. Magath besitzt einen Vertrag bis zum Saisonende. Zuletzt hatte der „Kicker“ berichtet, dass sich der Klub mit Sandro Schwarz beschäftigt.

Hertha Torhüter Marcel Lotka wechselt wohl doch nicht zum BVB

Mit Blick auf Torhüter Marcel Lotka bestätigte Bobic, dass die Hertha eine entsprechende Klausel gezogen hat. „Das wird jetzt ein juristisches Ding. Wir wollen das in Ruhe besprechen, wenn alles vorbei ist“, so Bobic. „Er hat auch einen Vertrag in Dortmund unterschrieben.“

Ursprünglich war der Wechsel von Lotka zum BVB bereits verkündet worden. Hertha will den Abgang aber rückgängig machen. Der 20 Jahre alte Pole war eigentlich nur Keeper Nummer fünf bei der Hertha und spielte in der Regionalliga. Durch Krankheits- und Verletztenfälle rückte Lotka aber Ende Februar ins Tor der Profis.

Hertha BSC bricht vor dem Spiel gegen Mainz 05 den Fan-Boykott

Wenige Minuten vor dem Anpfiff des letzten Saison-Heimspiels gegen Mainz 05 haben die Hertha-Spieler derweil ihren Fan-Boykott beendet. Die Berliner Profis sprangen nach dem Ende ihres Aufwärmprogramms am Samstag über die Werbebande und liefen zu ihren treuesten Anhängern in die voll besetzte Ost-Kurve. Dort wurden sie von den Anhängern mit großem Jubel gefeiert.


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Die Hertha-Spieler hatten nach den vorherigen drei Spielen den üblichen Gang in die Fan-Kurve verweigert. Grund war die Aktion einiger Anhänger nach dem mit 1:4 verlorenen Derby gegen den 1. FC Union Berlin im April. Mehrere Ultras hatten die Profis damals aufgefordert, die Trikots auszuziehen und als Zeichen der Demut auf den Boden vor die Fan-Kurve zu legen.

Trainer Magath hatte am Freitag bereits angedeutet, dass es beim Mainz-Spiel zu einer Versöhnung kommen werde. „Das gefällt mir, das ist Berlin“, sagte Schlagersänger und Edel-Fan Frank Zander, der während der Aktion gerade am Spielfeldrand vom TV-Sender Sky interviewt wurde.

Nach der Niederlage gegen Mainz 05: Magath streicht Frei-Tage für Hertha-Spieler

Am Sonntagvormittag versammelte der Coach seine Spieler nach einem gemeinsamen Frühstück zum Training und startete die Vorbereitung auf den Ernstfall im Kampf um den Klassenerhalt.

Drei in Aussicht gestellte freie Tage hatte Magath zuvor gestrichen. „Für uns geht es darum, uns auf die Relegation vorzubereiten. Als Profi, für den ich mich halte, bereite ich mich auf den schlechtesten Fall vor“, sagte Magath nach der Niederlage gegen Mainz.

„Wir wollten den Sack zumachen, mit unseren Fans feiern. Wir hoffen, dass es für uns gut ausgeht“, sagte Boateng. Der zwischenzeitliche Ausgleich durch Davie Selke (45.+4, Foulelfmeter) war zu wenig, Silvan Widmer (25.) und Stefan Bell (81.) bescherten Mainz einen verdienten Sieg.

Hertha hatte nach einer guten Anfangsphase die Kontrolle verloren. Struktur und Druck in der Offensive fehlten, technische Patzer und Fehlpässe waren prägend für den Spielaufbau. „Das war zu wenig, es war nicht gut genug. Wir waren nicht klar, nicht spritzig“, sagte Boateng.

„Die wissen, was sie machen müssen“: Kevin Prince Boateng über den FC Bayern

Dabei war die Ausgangslage gut gewesen. Der direkte Abstieg war nach der Niederlage von Arminia Bielefeld am Freitag bereits ausgeschlossen, der Druck geringer worden. Nach dem Spiel gegen Mainz stellte Magath konsterniert fest, dass sein Team offenbar „mehr Druck“ benötigt.

In Berlin werden nun am späten Sonntagnachmittag beim Spiel des FC Bayern jedenfalls kräftig die Daumen gedrückt. „Die wissen, was sie machen müssen“, sagte Kevin-Prince Boateng: „Es hat ein bisschen mit Ehre und Stolz zu tun. Du spielst zu Hause und kriegst die Schale. Da gibt man einfach Vollgas.“ Magath blieb verhalten: „Ich habe keinen Einfluss darauf. Ich bin nur unbeteiligter Zuschauer.“

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Am letzten Spieltag gastiert die Hertha beim Vizemeister Borussia Dortmund. „Wir sind Tabellen-15. Ich würde sagen, dass der Zweite zu Hause gegen den 15. mehr Spiele gewinnt als verliert“, sagte Magath. (dpa/sid/brb)

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