x
x
x
Kenny Shiels beim Training mit der nordirischen Frauen-Nationalmannschaft
  • Kenny Shiels ist seit 2019 Trainer der nordirischen Frauen-Nationalmannschaft.
  • Foto: imago/Inpho Photography

Frauen-Nationaltrainer sorgt für Sexismus-Eklat

Der Nationaltrainer der nordirischen Fußball-Frauen hat mit Aussagen über die angebliche Emotionalität von Spielerinnen für Diskussionen gesorgt. Im Frauenfußball sei ein Muster auffällig, sagte Kenny Shiels nach einer 0:5-Niederlage seines Teams gegen England und sorgte damit für einen Sexismus-Eklat.

„Wenn ein Team ein Tor kassiert, dann kassieren sie in sehr kurzer Zeit noch ein zweites“, meinte Shiels. „Das zieht sich durch den gesamten Frauenfußball, weil Mädchen und Frauen emotionaler als Männer sind. Wenn sie Tor ein kassieren, dann können sie das nicht gut ab.“


Was ist in dieser Woche im Volkspark passiert? Jeden Freitag liefert Ihnen die Rautenpost Analysen, Updates und Transfer-Gerüchte – pünktlich zum Wochenende alle aktuellen HSV-News der Woche kurz zusammengefasst und direkt per Mail in Ihrem Postfach. Hier klicken und kostenlos abonnieren.


Für seine Aussagen während der Pressekonferenz entschuldigte sich Shiels am Mittwoch. „Es tut mir leid, wenn ich jemanden beleidigt habe“, sagte er. „Ich bin stolz darauf, eine Gruppe von Spielerinnen zu trainieren, die Vorbilder sind für so viele Mädchen – und auch Jungs – im ganzen Land.“

Nordirlands Fußball-Frauen verpassen WM-Teilnahme

Nordirland hatte in der 26. Minute das erste Gegentor kassiert, in der zweiten Hälfte vier Gegentreffer in weniger als einer halben Stunde. Das zweite Gegentor nannte der 65-Jährige ein solches „emotionales Tor“. Zuvor hatte Shiels‘ Team am Freitag beim 1:3 in Österreich drei Tore in neun Minuten kassiert.

Das könnte Sie auch interessieren: Neue Trikots der DFB-Frauen: Sie sind aus Müll – und auch was für Männer

Die WM-Qualifikation hat Nordirland damit verpasst. Das Turnier findet im Sommer 2023 in Australien und Neuseeland statt. Das DFB-Team ist nach einer 2:3-Niederlage gegen Serbien am Dienstag noch nicht qualifiziert.

Kritik kommt unter anderem von Arsenal-Legende Ian Wright

Dass er für seine Aussagen Kritik ernten würde, ahnte Shiels wohl schon während der Pressekonferenz. „Vielleicht hätte ich Ihnen das nicht erzählen sollen“, sagte er nach seinen Ausführungen, die unter anderem der ehemalige englische Nationalspieler und Arsenal-Stürmer Ian Wright kritisierte. Shiels rede „dummes Zeug“, schrieb Wright bei Twitter und scherzte: „Hat der Mann nicht gesehen, wie oft ich auf dem Feld geheult habe?“

Die ehemalige englische Nationaltorhüterin Siobhan Chamberlain warnte Shiels, er müsse sich bewusst sein, was seine Worte bewirken könnten, und betonte, dass im Männerfußball kurz nach einem Tor ein weiteres Tor genauso wahrscheinlich sei wie im Frauenfußball. „Und das jetzt für Frauen zu pauschalisieren, ist ein wirklich bizarrer Kommentar“, sagte Chamberlain. (dpa/pfe)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp