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Mark Clattenburg auf dem Spielfeld
  • Mark Clattenburg pfiff zum Ende seiner Karriere auch Spile in der chinesischen CSL.
  • Foto: IMAGO / VCG

„Das Problem mit den Frauen ist …“ Ex-Schiri sorgt mit Spruch für Aufruhr

Er zählte zu den besten Schiedsrichtern Europas und durfte 2016 sogar das Champions-League-Finale zwischen Real und Atletico Madrid pfeifen. Doch das erarbeitete Ansehen scheint Mark Clattenburg nun mit einer einzigen Aussage verspielt zu haben. Grund war das Debüt von Sara Cox als Haupt-Schiedsrichterin eines Rugby-Spiels in der Premier League.

Thema einer Gesprächsrunde des Radiosenders Talksport war der Einsatz von weiblichen Schiedsrichtern im Profi-Sport. Der 46-jährige Clattenburg antwortete auf die Frage, ob auch in der Premier League bald Frauen die Fußball-Spiele leiten könnten mit einer diskutablen Äußerung. „Das Problem mit den Frauen ist, dass sie es schwer haben, wenn sie während ihrer Schiedsrichterkarriere schwanger werden. Das kann sie weit zurückwerfen. Sie müssen sich also entscheiden: Wollen sie schwanger sein oder Schiedsrichterin werden?“

Clattenburg erklärt sich – Kritik in den sozialen Netzwerken

Der Engländer erklärte sich direkt im Anschluss. „Wenn man ein Baby bekommen hat, ist man neun bis zehn Monate außer Gefecht, dann braucht man weitere sechs Monate, um sich zu erholen, also sind es fast zwei Jahre.“ Die Aufregung in der Diskussionsrunde und in den sozialen Netzwerken war groß. Rugby-Spieler Joe Marler bezeichnete Clattenburgs Aussage als „respektlos und archaisch“.

Auch Jane Purdoner, die Leiterin der Organisation „Women in Football“, reagierte entsetzt. „Frauen in allen Berufen stehen vor der Herausforderung, Beruf und Familie zu vereinbaren“, twitterte sie. „Das gilt auch für viele Männer, aber für Männer wird dies nie als Problem angesehen. Und von Männern wird nie erwartet, dass sie sich zwischen den beiden entscheiden.“

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In einem emotionalen Statement widersprach sie Ex-Referee Clattenburg in seinen Ansichten vehement.„Viele Frauen im Spitzensport sind in der Lage, ihre sportliche Karriere nach der Geburt eines Kindes schnell wieder aufzunehmen“, sagt Purdoner.

Sie fuhr fort: „Andere nehmen sich eine längere Auszeit, freiwillig oder gezwungenermaßen. Keines dieser Szenarien ist ein ‚Problem‘. Das eigentliche Problem sind Annahmen über die weibliche Biologie und die Geschlechterrollen bei der Kinderbetreuung, die faul, veraltet oder schlicht falsch sind.“ Clattenburg reagierte bisher nicht auf die Kritik.

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