FIFA-Boss Gianni Infantino
  • Die FIFA um Boss Gianni Infantino streitet sich seit Monaten mit den deutschen TV-Sendern um die TV-Rechte.
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FIFA macht Hoffnung: Findet sich doch noch ein deutscher Sender für die Frauen-WM?

Bei der Vergabe der TV-Rechte für die anstehende Frauenfußball-WM gibt es laut FIFA-Präsident Gianni Infantino Fortschritte. „Es haben einige Diskussionen stattgefunden, die auf einer etwas anderen Ebene begonnen haben“, sagte der Schweizer bei einer Veranstaltung am Mittwoch (Ortszeit) in Los Angeles: „Es bewegt sich also.“

Infantino hob hervor, dass er immer noch entschlossen sei, mehr Geld von den Rundfunkanstalten der größten europäischen Länder zu bekommen. Weiterhin behauptet der 53-Jährige, dass dies dem gesamten Frauensport zugutekommen würde. „Wir wollen nur, dass der Fußball respektiert wird und dass dafür das richtige Geld gezahlt wird“, sagte der Boss des Weltverbands: „Denn was auch immer gezahlt wird, fließt nicht nur zu 100 Prozent, sondern zu 150 Prozent in die Entwicklung des Frauenfußballs.“

Noch kein TV-Sender für WM-Übertragung gefunden

Gut zwei Monate vor Beginn der WM in Australien und Neuseeland (20. Juli – 20. August) ist auch in Deutschland noch unklar, wer das Turnier im Fernsehen übertragen wird. Die FIFA hatte zuletzt auf ein bisher erfolgloses Ausschreibungsverfahren für die Rechte verwiesen. Infantino hatte bereits höhere Angebote gefordert. Dabei drohte der Chef des Weltverbands auch, dass das Turnier nicht übertragen werden könne.

Einem „Kicker“-Bericht zufolge haben die öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten fünf Millionen Euro für die deutschen Übertragungsrechte an der Endrunde mit erstmals 32 Teams geboten. Die FIFA verlange aber das Doppelte. Nach dpa-Informationen liegen die Summen etwas höher.

WDR-Intendant Tom Buhrow, dessen Sender in der ARD die Federführung bei den Sportrechten hat, verteidigte zuletzt die Linie der öffentlich-rechtlichen Sender. „Herr Infantino trompetet in der Öffentlichkeit herum und versucht, moralischen Druck auf uns auszuüben. So nicht. Man kann sich an einen Tisch setzen und die Sache besprechen, nicht in der Öffentlichkeit“, sagte Buhrow.

Ex-Nationaltorhüterin Almuth Schult genervt von FIFA

Nationaltorhüterin und ARD-Expertin Almuth Schult (32) sieht den TV-Streit um die Übertragungsrechte für die Weltmeisterschaften im Sommer als verfahren an. „Mich nervt, dass beide Parteien – so wie es scheint – nicht miteinander reden. Das Problem dadurch ist: Die Diskussion kommt nicht voran“, sagte die frühere Wolfsburgerin.

„Die FIFA hat sich meinen Infos zufolge nicht wirklich kooperativ gegenüber Gesprächen gezeigt. Sie wollten mehr Geld, als von den Öffentlich-Rechtlichen geboten wurde“, sagte Schult. „Man würde gerne einen Schuldigen finden, aber den zu benennen, ist gar nicht so einfach. Ich verstehe beide Seiten.“ In der Kritik steht FIFA-Präsident Gianni Infantino, auch weil der Vergabeprozess für die TV-Rechte erst im Januar gestartet wurde.

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„Unter den stockenden Verhandlungen leiden vor allem die Spielerinnen. Das, was sich der Sport auf die Fahne schreibt, respektvoll miteinander umzugehen, Fairness, sehe ich in diesem Prozess auf beiden Seiten nicht“, ergänzte Schult.

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Man könne Vorwürfe auch gegenüber Magenta als Rechteinhaber der Bundesliga oder DAZN, „die sich die Förderung des Frauensports auf die Fahne schreiben“, erheben, meinte Schult – „und sich fragen, warum kein Angebot abgegeben wurde oder Interesse vorhanden ist“. (dpa/ds)

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