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Felix Magath beim Relegationsspiel der Hertha gegen den HSV
  • Kritisiert die Regelauslegung in der Bundesliga: HSV-Legende Felix Magath
  • Foto: imago/Jan Huebner

Magath klagt die Schiris an: „Die Bundesliga wird verpfiffen!“

Im Zuge der Diskussionen über die Rote Karte für Bayern-Verteidiger Dayot Upamecano am Wochenende in Mönchengladbach sieht Trainer-Legende Felix Magath ein grundsätzliches Schiedsrichter-Problem im deutschen Fußball.

„Man ist nicht bereit darüber zu reden, dass der Fußball in der Bundesliga von unseren Schiedsrichtern so verpfiffen wird. Bei jeder Kleinigkeit wird gepfiffen. Es gibt die Aussage: ‚Kontakt war da, also pfeifen wir Elfmeter.‘ Das ist doch Unsinn. Fußball ist ein Sport, bei dem muss ich Kontakt suchen “, sagte Magath in einem Interview mit dem TV-Sender Sky.

Der DFB habe überhaupt kein Verhältnis mehr zum Sport. Das sei das Problem, so der 69-Jährige: „Ich bin nicht in der Schiedsrichter-Gruppe dabei. Diese Gruppe kontrolliert sich völlig selbstständig. Es gibt kein Instrument, das mal sagt: ‚Moment Schiedsrichter, das könnte man anders sehen!‘ Nein, sie korrigieren sich selbst. Das ist das Schlimmste, wenn sich eine geschlossene Gruppe selbst kontrolliert. Da kann nichts Gescheites bei rauskommen“.

Magath kritisiert Regelauslegung in der Bundesliga: „Lächerlich!“

Für Magath war die Aktion von Upamecano, über die sich Bayern-Trainer Julian Nagelsmann so aufgeregt hatte, normalerweise keine Rote Karte. „Grundsätzlich sage ich: Das ist lächerlich! Aber so wie in den letzten Jahren und Monaten in der Bundesliga gepfiffen wird, war das völlig korrekt“, so der zweimalige Vize-Weltmeister.


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„Die Schiedsrichter werden angehalten, bei jedem Körperkontakt auf Foul zu entscheiden und wenn einer festhält oder zupft, dann ist es eine Gelbe Karte. Also muss der Schiedsrichter, um richtig benotet zu werden, denn er will ja weiterkommen, entsprechend der Regel Gelb zeigen.“ So könne es vorkommen, dass „nach einmal Zupfen und einmal Ball wegschlagen“ der Spieler schon die Gelb-Rote Karte gezeigt bekommt. Das sei „völlig regelkonform, aber schwachsinnig in der Auslegung.“

Magath sieht auch den Videobeweis kritisch

So weit zu gehen wie sein Amtskollege Labbadia und den VAR abschaffen will Magath aber nicht. Denn eigentlich sei er immer ein Befürworter des Videobeweises gewesen. „Ich bin aber nie auf die Idee gekommen, dass man den Schiedsrichter durch den Videobeweis vorführt. Für mich war ein Videobeweis so angelegt, dass oben auf der Tribüne einer sitzt, der mit dem Schiedsrichter verbunden ist. Der oben am Fernseh-Schirm dem Schiedsrichter einen Impuls gibt, eine Hilfestellung, für wen die Entscheidung zu treffen ist. Der Schiedsrichter muss der sein, der entscheidet. Jetzt ist es doch ein Witz! Der Schiedsrichter muss sich vorführen lassen“, so Magath.

Durch die derzeitige Praxis komme der Schiedsrichter in eine Zwangssituation. „Alle sehen die Szene, hin und her und dann soll der Schiedsrichter entscheiden: Elfmeter oder keiner? Was soll dabei herauskommen?“ Magath findet, „der Schiedsrichter ist heute das ärmste Schwein in diesem Geschäft – noch vor dem Trainer. Früher war es der Trainer, heute der Schiedsrichter.“ Der könne gar nicht leisten, was von ihm verlangt wird.

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Und so schaut Magath lieber Premier League: „Da geht es in den Zweikampf, da beschwert sich keiner. Die stehen alle beide auf. Da wird weitergespielt.“ So, wie es sich eigentlich für den Fußball gehöre. (tie/dpa)

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