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Chelsea
  • Boris Johnson 2015 bei einem PR-Termin als Bürgermeister Londons.
  • Foto: imago/ZUMA Press

Boris Johnson: Chelsea-Fans sollen Abramovich nicht mehr abfeiern!

Die Gesänge von Fans des FC Chelsea für den Vereinsbesitzer Roman Abramovich nach der Aufnahme des russischen Oligarchen auf die Sanktionsliste der britischen Regierung sind Premierminister Boris Johnson ein Dorn im Auge. Ein Sprecher des Regierungschefs forderte den sofortigen Verzicht auf jede Form der Anerkennung für den mutmaßlichen Freund des russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin. Zudem gebe es angeblich ein Angebot über 3,2 Milliarden Euro aus Saudi-Arabien für die Übernahme des Klubs.

„Es ist Zeit, dass das aufhört. Wir erkennen die starken Gefühle der Menschen für ihren Verein an, aber das entschuldigt kein Verhalten, das momentan vollkommen unangemessen ist. Ich denke, die Menschen können ihre Leidenschaft und Unterstützung für ihren Klub auch zeigen, ohne auf solche Dinge zurückzugreifen“, erklärte Johnsons Sprecher zu Wochenbeginn.


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Downing Street reagierte auf die wiederholten Ehrerbietungen für Abramovich bei Chelseas Auftritten seit der Bekanntgabe der Sanktionen gegen den Oligarchen und auch Chelsea. Sowohl am vergangenen Donnerstag beim Spiel der Mannschaft des deutschen TrainersThomas Tuchel bei Norwich City (3:1) als auch am vergangenen Sonntag beim 1:0-Erfolg des Teams der deutschen Nationalspieler Kai Havertz, Antonio Rüdiger und Timo Werner hatten die Fans in Sprechchören lautstark Abramovichs Namen skandiert.

Die Mahnung der britischen Regierung an Chelseas Anhänger könnte mehr als nur Unverständnis zum Ausdruck bringen. Der Verein ist für einen angestrebten Verkauf an einen neuen Besitzer und damit die Sicherstellung seiner Existenz auch noch auf absolutem Spitzenniveau weitgehend auf Wohlwollen der Regierung angewiesen. Nur durch eine weitere Lockerung der Sonderlizenz für die Fortführung des laufenden Spielbetriebs kann ein entsprechender Deal erfolgen. Laut Angaben von Johnsons Sprecher am Montag hat der Verein bislang noch keinen Antrag auf mildere Einschränkungen gestellt.

Chelsea: Drei-Milliarden-Angebot aus Saudi-Arabien

Laut Informationen eines britischen Journalisten von CBS Sports soll die Saudi Media Group dem FC Chelsea ein Angebot über 2,7 Milliarden Pfund (3,2 Milliarden Euro) gemacht haben. Die Mediengruppe ist eine saudische Aktiengesellschaft, die von Mohamed Alkhereiji geleitet wird. Sie besitzen angeblich keine Verbindung zur saudi-arabischen Regierung.

Alkhereiji sei wohl selbst Chelsea-Fan und habe deswegen großes Interesse für eine Übernahme des Klubs. Unterstützt (nicht finanziell) wird er dabei jedoch von dem Vorsitzenden der Saudi Telecom Company (STC), die wiederum Eigentum des Staats in Saudi-Arabien sind. Ein weiteres Problem ist, dass die Eigentümer von Newcastle (saudi-arabische Staatsfonds PIF) Anteile an STC besitzen: ein möglicher Interessenskonflikt ist damit vorprogrammiert. Falls der Verkauf zustandekomme, hatte Abramovich bereits angekündigt den Erlös an die Opfer des Ukraine-Kriegs zu spenden.

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Die Sanktionen gegen Abramowitsch bedeuten für die Blues ohnehin schon erhebliche Schwierigkeiten. Chelsea darf derzeit keine Spieler verpflichten oder Verträge verlängern, auch der Verkauf von Eintrittskarten und Merchandising-Artikeln ist untersagt. Kosten für Reisen zu Auswärtsspielen unterliegen einer sehr niedrigen Grenze. (sid/jvd)

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