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Ordner sammelt Spritzen in Paderborn auf
  • Ein Ordner sammelt Spritzen auf, die die Paderborner Fans auf den Rasen geworfen haben.
  • Foto: IMAGO / Ulrich Hufnagel

Fan-Proteste in der 2. Liga eskalieren: „Noch einmal, dann brechen wir ab!“

Die Fan-Proteste gegen die Investoren-Pläne der DFL begleiten die Bundesliga-Spiele im deutschen Profifußball seit Wochen. Nun aber wird die nächste Stufe der Eskalation erreicht: Wie schon in Hannover am Freitag stand die Zweitliga-Partie zwischen dem SC Paderborn und Holstein Kiel beim Stand von 0:3 nach etwas mehr als einer Stunde unmittelbar vor dem Abbruch.

Wie in beinahe jedem deutschen Stadion flogen auch in Paderborn nach etwa 60 Minuten einige Tennisbälle, Schokotaler und sogar Spritzen aus der Fankurve aufs Feld. Die Ordner rückten zahlreich an, befreiten den Rasen von den Störgegenständen – nur, damit die Fans dann wieder neue Tennisbälle warfen. Nach zehn Minuten und drei Störungen hatte Referee Patrick Alt (Illingen) dann genug und schickte die Spieler erst einmal in die Kabinen.

Paderborn gegen Kiel nach Fan-Protest abgebrochen

Knappe 20 Minuten lang blieben die Akteure in den Katakomben verschwunden, ehe Schiedsrichter Alt einen neuen Versuch wagte. Paderborns Trainer Lukas Kwasniok ging in die Kurven, um die Fans zu besänftigen. Auch vom Stadionsprecher gab es eine ernste Ansage an die Fans. Der Satz „noch einmal, dann brechen wir ab“ war zu hören. Es wirkte: Obwohl die Anhänger bereits weitere Tennisbälle in der Hand hatten, unterließen sie eine erneute Unterbrechung. Das Spiel konnte nach mehr als einer halben Stunde fortgesetzt werden, Kiel gewann am Ende mit 4:0.

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Schon die Zweitliga-Partie zwischen Hannover 96 und Greuther Fürth (2:1) stand am Freitagabend „sehr nah“ am Abbruch, sagte Schiedsrichter Patrick Ittrich (Hamburg) im Nachgang bei Sky: „Du hast immer im Hinterkopf: Was ist, wenn das jetzt passiert? Was ist, wenn das jetzt passiert? Du willst das ja nicht. Wir haben hier ein tolles Produkt, alle haben Bock darauf und wir müssen alle mitnehmen. Deswegen versuche ich das so durchzuziehen, dass wir alle das Spiel zu Ende kriegen. Aber wenn es nicht geht, dann geht’s nicht und vielleicht muss man irgendwann diese Entscheidung treffen.“

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Seit Wochen protestieren die deutschen Fußballfans gegen den geplanten Investoren-Einstieg bei der DFL. Auch in der Begegnung des HSV bei Hansa Rostock (2:2) hat es mehrfache Unterbrechungen gegeben. Zu einem Spielabbruch ist es bislang noch nie gekommen.

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