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Nils Petersen bedankt sich bei den Fans.
  • „Es war für mich eine existenzielle Angst, was als nächstes kommt“, sagt Nils Petersen.
  • Foto: IMAGO / Kessler-Sportfotografie

Ex-Nationalspieler Petersen: Während Karriere 18 Monate in Therapie

Der frühere Nationalspieler Nils Petersen hat sich während seiner Karriere anderthalb Jahre in Therapie begeben müssen. Angefangen habe es im Trainingslager der Nationalmannschaft in Südtirol vor der WM in Russland 2018. „Letztlich hat es anderthalb Jahre gedauert, dass ich auch ohne die Therapie gut zurechtkam. Vorher dachte ich, hoffentlich ist es bald wieder Donnerstag. Da waren die Sitzungen“, sagte der 34-Jährige. Ausführlich berichtet Petersen über die Zeit in seinem am 24. Juli erscheinenden Buch „Bankgeheimnis“.

In der Zeit habe er um seine Profi-Karriere gebangt. Er hatte Angst, „wie es weitergeht, wenn ich nicht mehr auf mein Leistungslevel komme. Jedes Spiel war wie eine Prüfung, der Kopf rumorte, die Gedanken sind allgegenwärtig und man kann nicht schlafen.“ Petersen fürchtete, dass seine Lebensfreude nicht zurückkomme. „Es war für mich eine existenzielle Angst, was als nächstes kommt“, sagte der zweimalige Nationalspieler. Es sei ein innerer Kampf gewesen. Heute gehe es ihm gut.

„Offenes Geheimnis“: Petersen kein Einzelfall

Ein Tabuthema sieht der Ex-Stürmer des SC Freiburg in der mentalen Gesundheit im Fußball nicht. „Eher ein offenes Geheimnis. Wenn man sich artikuliert, merkt man erst einmal, dass auch andere Kollegen unter ähnlichen Problemen leiden oder was manche für Rucksäcke mit sich herumschleppen. Man ist folglich nicht allein“, sagte Petersen. Die Dunkelziffer, vermutet er, sei recht hoch, im Fußball wie in der Gesellschaft. Jeder sollte seinen Weg finden.

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Petersen hatte nach der abgelaufenen Saison seine Karriere beendet. Mit 34 Toren ist er der erfolgreichste Joker der Bundesliga-Geschichte. Zudem gewann er 2016 Olympia-Silber in Rio de Janeiro und erreichte das Pokalfinale 2022 mit Freiburg.

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2018 schoss er das Tor des Jahres. In seiner Saison beim FC Bayern München, wo er selten zum Einsatz kam, wurde er deutscher Vize-Meister und erreichte das Finale der Champions League. (dpa/mg)

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