Inka Grings und Martina Voss-Tecklenburg zusammen auf der Tribüne.
  • Schweiz-Coach Inka Grings (.) und die deutsche Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg waren mal ein Paar.
  • Foto: imago/foto2press

„Habe Hass verspürt“: Früher ein Paar, jetzt Trainerinnen bei der WM

An der ZDF-Torwand hat Inka Grings schon mal fünf Bälle versenkt. Eine der erfolgreichsten Stürmerinnen der deutschen Fußball-Historie ist sie ohnehin. Und als erste Frau trainierte sie 2019 mit dem SV Straelen einen Männer-Regionalligisten. Jetzt ist die 44 Jahre alte Ex-Duisburgerin bei der Fußball-WM in Australien und Neuseeland dabei – als Schweizer Nationalcoach. Mit ihrer einstigen Lebensgefährtin Martina Voss-Tecklenburg verbindet sie heute noch viel. Dabei hatte eine Beziehungskrise zwischen den beiden einst für einen folgenschweren Skandal gesorgt.

„Das war damals alles super unglücklich. Da haben die eine oder anderen Personen die Gunst der Stunde genutzt, die sie nicht mehr so haben wollten“, verrät Grings über das abrupte Ende der damaligen Kapitänin Voss im Nationalteam.

Was war passiert? Die heutige Bundestrainerin Voss-Tecklenburg hatte 2000 ziemlich aufgelöst der damaligen DFB-Trainerin Tina Theune-Meyer anvertraut, dass ihre Partnerin Grings eine Affäre habe. Wie Voss später erzählte. Theune-Meyer zeigte zunächst Verständnis, warf ihre Torjägerin dann aber kurz vor den Olympischen Spielen 2000 in Sydney aus dem Kader.

Hass und Trauer: Voss-Tecklenburg über die turbulente Zeit

„Ich habe mich nächtelang in den Schlaf geweint und sogar Hass verspürt“, erzählte Voss-Tecklenburg einmal in einem „Spiegel“-Interview. Mit dem Deutschen Fußball-Bund hat sie längst wieder zusammengefunden, inzwischen ist sie mit dem Bauunternehmer Hermann Tecklenburg verheiratet. Grings sagt: „Es war sicherlich eine extrem turbulente Zeit. Letztendlich gehe ich davon aus, dass so etwas heutzutage nicht mehr passiert. Aber da steckt man ja nie drin.“

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Zu Voss-Tecklenburg, die beim FCR 2001 Duisburg später auch die Trainerin von Grings war, habe sich trotz alledem eine „sehr intensive Freundschaft“ entwickelt. „Wir haben nicht in regelmäßigen Abständen Kontakt, aber wir sind grundsätzlich füreinander da“, sagt Grings, die 2005 und 2009 mit den DFB-Frauen den EM-Titel holte und bei beiden Turnieren Torschützenkönigin war. „Ich weiß sie sehr zu schätzen und bin froh, dass ich sie in meinem Leben habe.“

Ein Aufeinandertreffen bei der WM eher unwahrscheinlich

Ihre frühere Partnerin, zwischen 2012 und 2018 ebenfalls Trainerin der Schweizer Auswahl, bestätigt das: „Ich habe ja auch einige Jahre in der Schweiz gearbeitet und konnte ihr ein paar Dinge mitgeben. Wir haben einen sehr intensiven und regen Austausch. Wir sind sehr freundschaftlich miteinander verbunden.“

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Im Gegensatz zu Deutschland zählt die Schweiz bei der WM nicht zu den Titelkandidatinnen. Grings hat seit ihrem Amtsantritt zu Jahresbeginn zwar noch kein Spiel gewonnen, betont aber: „Wir haben eine gute Vorbereitung gehabt, eine intensive, wo wir viel testen konnten. Die Ergebnisse trügen sicherlich etwas, aber die Vorfreunde ist riesig. Unser Ziel ist es, so weit wie möglich zu kommen.“ Topfavorit in der Gruppe A sei natürlich Norwegen. Die Schweizerinnen starten an diesem Freitag (7:00 MESZ/ZDF) in Dunedin gegen die Philippinen in das Turnier. Co-Gastgeber Neuseeland ist der dritte Vorrundengegner. Deutschland können die Schweiz und Grings theoretisch erst im Spiel um Platz drei oder im Finale gegenüberstehen.

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Grings blickt aber auch schon über die WM hinaus. Ihr Vertrag sei unbefristet, 2025 richtet ihre Wahlheimat die Europameisterschaft aus. „Das wird ein Mega-Event und ist für dieses wunderschöne Land eine tolle Plattform, sich zu zeigen. Man wird auch erkennen, welche Möglichkeiten der Frauenfußball mit sich bringt – nicht nur gesellschaftlich, sondern auch wirtschaftlich“, sagt die 96-fache deutsche Nationalspielerin (64 Tore). (dpa/mg)

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