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Damiano Tommasi
  • Prost! Der ehemalige italienische Nationalspieler Damiano Tommasi ist neuer Bürgermeister von Verona.
  • Foto: IMAGO / Italy Photo Press

Ex-Nationalspieler und WM-Star ist jetzt Bürgermeister

Damiano Tommasi weiß, wie sich Ungerechtigkeit anfühlt. Bei der WM 2002 schoss der Italiener in der Verlängerung des Achtelfinales gegen Südkorea das vermeintliche Golden Goal, doch Schiedsrichter Byron Moreno aus Ecuador erkannte den regulären Treffer nicht an. Weil kurz darauf Ahn Jung-hwan traf, schied Italien sensationell aus – und Tommasi schlich wie ein geprügelter Hund vom Rasen.

Das Skandal-Spiel von Daejeon mag nicht der Auslöser für Tommasis spätere Karriere als Politiker gewesen sein, doch das Streben nach Fairness durchzieht sein Leben. Am Sonntag fand dieser Weg einen vorläufigen Höhepunkt: Mit Unterstützung der Mitte-links-Kräfte wurde der sechsfache Familienvater in seiner traditionell eher rechts geprägten Heimatstadt Verona überraschend zum Bürgermeister gewählt.

Damiano Tommasi ist neuer Bürgermeister von Verona

„Verona hat auf diese Wende gewartet, jetzt stehen wir vor einer großen Verantwortung“, sagte Tommasi, der für seinen Triumph – wieder einmal – in die Verlängerung musste. Diesmal jedoch mit dem besseren Ende: Bei der Stichwahl gegen Amtsinhaber Federico Sboarina erhielt der 48 Jahre alte Lockenkopf 53 Prozent der Stimmen.


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Tommasi war schon als Spieler eigene Wege gegangen. Als Jungprofi bei Hellas hatte er soziale Arbeit dem Militärdienst vorgezogen, weil er seinem Land nicht „mit einem Gewehr in der Hand“ dienen wollte. Als er später bei der AS Rom schwer verletzt ein Jahr pausieren musste, verlangte er nur das Grundgehalt von 1470 Euro/Monat – obwohl die Roma mehr zahlen wollte. „Tommasi, der Arbeiter des Fußballs“, schrieb die „Gazzetta dello Sport“.

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Nur konsequent war es, dass Tommasi von 2011 bis 2020 den Vorsitz der italienischen Spielergewerkschaft AIC übernahm und dennoch ein Comeback auf dem Rasen wagte – bei La Fiorita in San Marino. Der Schritt in die Politik war für den 25-maligen Nationalspieler also beinahe vorgezeichnet, dennoch galten seine Chancen als eher gering. Gewonnen hat er dennoch. (dpa/pw)

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