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Werner Gegenbauer am Mikrofon
  • Werner Gegenbauer is nach 14 Jahren als Hertha-Präsident zurückgetreten.
  • Foto: picture alliance

„Hat den Verein angezündet“: Hertha-Boss attackiert Investor – der kontert

Hertha BSC kommt nicht zur Ruhe. Präsident Gegenbauer schießt gleich nach seinem Abschied, den er am Dienstag bekannt gab, scharf gegen Investor Windhorst. Es geht um Macht und Eitelkeiten und die Deutungshoheit über den dreistelligen Millionen-Deal.

Werner Gegenbauer hat nach seinem Rücktritt als Präsident von Hertha BSC schwere Vorwürfe gegen Millionen-Investor Lars Windhorst erhoben. „Er hat in den vergangenen Wochen, mitten im Abstiegskampf, den Verein angezündet. Windhorst hat eine Spaltung zu verantworten, die den Klub und alle Abteilungen schwer verunsichert hat. Es wird die Aufgabe meiner Nachfolgerin oder meines Nachfolgers sein, diese Spaltung rückgängig zu machen“, sagte Gegenbauer dem „Tagesspiegel“.

Hertha BSC: Werner Gegenbauer tritt nach 14 Jahren als Präsident zurück

Gegenbauer hatte am Dienstag seinen Rücktritt nach 14 Jahren an der Vereinspitze erklärt und war damit wohl auch einer demütigenden Abwahl bei der Mitgliederversammlung am kommenden Sonntag (11 Uhr) zuvorgekommen. Zu einem Sturz von Gegenbauer hatte unter anderen Windhorst im März aufgerufen und dem Unternehmer vorgeworfen, sein Investment von 375 Millionen Euro bei der Hertha verbrannt zu haben.


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Gegenbauer warf Windhorst nun Stimmungsmache vor. „Er lockt damit, weiteres Geld zu geben, wenn der Verein eine neue Führung bekommt“, sagte er. Er und der ebenfalls scheidenden Finanz-Geschäftsführer Ingo Schiller hätten dem 45-Jährigen im Weg gestanden, um mehr Einfluss auf das operative Geschäft des Bundesligisten zu bekommen, betonte Gegenbauer in einem Interview der „Bild“. Zugleich habe er seine Zahlungsverpflichtungen nicht immer pünktlich erfüllt, was die „Lizenzspieler-Abteilung in erhebliche Turbulenzen gebracht hat“, sagte Gegenbauer.

Hertha BSC: Windhorst-Deal die beste Entscheidung der Amtszeit von Werner Gegenbauer

Der Finanzfachmann hatte Gegenbauer auch Kungelei vorgeworfen, was der ehemalige Hertha-Chef entschieden zurückwies. „Kurz gesagt: Es ist alles korrekt abgelaufen. Das sind die Fakten“, sagte der 71-Jährige.

Trotz der harschen Worte bezeichnete Gegenbauer den Deal mit Windhorst als die beste Entscheidung seiner Amtszeit. „Ich würde es wieder tun. Erstens, weil Hertha BSC dieses Geld für den Wandel als Verein und Unternehmen dringend benötigt hat. Ohne dieses Geld würde es uns schlechter gehen. Und zweitens, weil ich an die Vorteile eines Investments glaube“, sagte Gegenbauer. In Zukunft werde die Zusammenarbeit „leiser und harmonischer“ sein.

Hertha BSC: Lars Windhorst weist die Anschuldigungen von Gegenbauer zurück

Windhorst hat die schweren Vorwürfe des Ex-Präsidenten derweil zurückgewiesen. Eine offene Eskalation des Konfliktes will der Geldgeber aber vermeiden.

„Wir sehen mit Respekt, dass Werner Gegenbauer den Weg für einen Neuanfang freigemacht hat. Die sehr persönlichen, haltlosen Attacken gegen Lars Windhorst haben zwar mit Neuanfang nichts zu tun. Nachtreten ist aber nicht unser Stil“, sagte Windhorsts Sprecher, Andreas Fritzenkötter.

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Windhorst will am Sonntag zu den Mitgliedern sprechen. Eigene Ambitionen auf den Präsidentenposten, der bei einer weiteren Mitgliederversammlung in gut vier Wochen neu besetzt werden soll, hat er nach eigenem Bekunden nicht. Geschäftsführer Fredi Bobic hatte am Dienstag aus Sorge vor einem Machtvakuum angemahnt, dass nun alle Akteure eine „Fürsorgepflicht“ für die Hertha hätten. (dpa/brb)

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