„Einfach alles Kinder“: Heftige Tumulte vor der Kabine nach Bayer-Pleite
Das dürfte ein Gift-und-Galle-Rückspiel an der Côte d’Azur werden. Nach 100 intensiven Minuten beim 2:3 von Bayer Leverkusen gegen die AS Monaco sorgte erst eine Massenrangelei auf dem Weg in die Kabine für wilde Emotionen, dann goss so mancher Akteur mit seiner Äußerung Öl ins Feuer. „Heutzutage kann sich keiner mehr verhalten“, schimpfte Leverkusens Kapitän Lukas Hradecky.
„Das ist die neue Generation. Jeder denkt, er hat einen größeren Schwanz als der andere. Einfach alles Kinder.“ Eines sei aber klar, so der 33-Jährige: „Nach diesen Ereignissen sind wir im Rückspiel topmotiviert.” Auch Robert Andrich bestätigte: „Wir sind heißer denn je fürs Rückspiel.“ Das findet am kommenden Donnerstag in Monaco statt.
Auslöser der Tumulte unklar – genau wie Beteiligung
Was genau nach Schlusspfiff passiert ist, wollte niemand verraten. Und im Endeffekt wollte auch kaum jemand dabei gewesen sein, obwohl fast alle involviert waren. „Ich hatte gar keine Kraft für die Scheiße an der Seitenlinie“, sagte Andrich. „Ich weiß gar nicht, was der Auslöser war. Aber ich war auch nicht drin in den Tumulten“, sagte Monacos vom FC Bayern ausgeliehener Torhüter Alexander Nübel. Und Leverkusens Trainer Xabi Alonso fragte gar: „War da ein Problem? Ich war schon in der Kabine. Aber das ist Fußball, das kann passieren.“
Tut es in der Kollektivität aber dann doch selten. Ein verrückter Spielverlauf mit einem kuriosen und wegen Foulspiels umstrittenen Eigentor von Hradecky zum 0:1, einem Traum-Solo von Leverkusens Nationalspieler Florian Wirtz zum 2:1 und Monacos Siegtreffer in der Nachspielzeit sorgte im intensiv geführten Spiel schon für Emotionen. Vor allem Monacos Krépin Diatta und Leverkusens Piero Hincapié beharkten sich häufig. Am Schluss feierten einige Monegassen den späten Sieg nach dem Geschmack einiger Leverkusener wohl zu demonstrativ vor der Bayer-Fankurve.
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Auch Monacos Trainer Philippe Clement versicherte, nicht zu wissen „was passiert ist”. Doch der Belgier war zweifelsohne mittendrin im Getümmel. „Ich war da, um die Spieler voneinander zu trennen“, versicherte er, verlor dabei aber den Überblick. „Ich habe versucht, überall zur gleichen Zeit zu sein. Überall passierte irgendwas.“ Man werde den Streit aber nicht mit ins Rückspiel nehmen, versprach er: „Von unserer Seite auf keinen Fall. Wir sind hier, um Fußball zu zeigen und nicht für so etwas.“
Das Rückspiel dürfte dennoch hitzig werden. Und verspricht auch Spannung. „Der Vorteil ist: Sie denken, dass sie schon in der nächsten Runde sind. Und wir wissen, dass wir gewinnen müssen“, sagte Alonso.
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Und auch Nübel gab zu: „Alles ist offen. Wir nehmen das 3:2 gerne mit. Aber für den Hinterkopf ist es auch ein bisschen gefährlich.“ Dass die Stimmung von der ersten Sekunde an aufgeladen sein wird, dürfte es noch besonderer machen. (dpa/tie)