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Bayern-Fans protestieren in Leverkusen gegen mögliche DFL-Investoren
  • Bayern-Fans protestierten in Leverkusen mit den Spruchbändern: „CVC oder Blackstone? Pest oder Cholera? Nein zum Investor!“
  • Foto: imago/RHR-Foto

DFL-Deal geplatzt: Gibt es am Wochenende trotzdem wieder Fan-Proteste?

Der Investoren-Einstieg in die DFL ist gestoppt – und damit auch der Fan-Protest? Die Frage kann auch Fansprecher Thomas Kessen nicht eindeutig beantworten. Er hat aber eine Vermutung.

Das „eine oder andere lustige Plakat“ werde man am Wochenende bestimmt sehen, sagte der Sprecher des Fan-Dachverbandes „Unsere Kurve”. Von weiteren provozierten Unterbrechungen von teils über 30 Minuten geht Kessen aber nicht aus: „Ich wäre zumindest sehr überrascht, wenn das jetzt noch jemand macht“, erklärte er.

DFL beugte sich dem Druck der Fans

„Dieser Protest wurde lokal sehr individuell gestaltet, wurde vorangetrieben, und es gab nicht die zentrale Orchestrierung – dementsprechend gibt es auch keine zentrale Orchestrierung, wie man das jetzt feiert“, erklärte Kessen. Die DFL hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass sie die Verhandlungen zum Abschluss über den geplanten Milliarden-Deal nicht mehr fortführen werden.

Wurde ein Investoren-Deal nur aufgeschoben?

Wochenlang hatten insbesondere die organisierten Fanszenen im Land gegen den Einstieg eines Investors protestiert. Etliche Spiele in den nationalen Top-Ligen hatten in den vergangenen Wochen unterbrochen werden müssen, weil Fans unter anderem Tennisbälle aufs Spielfeld warfen. Einige Partien standen sogar dicht vor einem Abbruch. Den Eskalationspunkt erreichten die Proteste, als die Ultras von Hannover 96 den umstrittenen Vereinschef Martin Kind im Fadenkreuz abbildeten.

Die DFL wollte eine Milliarde Euro für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen von einem Finanzinvestor kassieren. Klar ist aber auch, dass es für die DFL im internationalen Vergleich auf lange Sicht sehr schwierig wird, ohne Investorengelder konkurrenzfähig zu bleiben. Man darf also gespannt sein, wann die DFL den nächsten Vorstoß wagt.

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Fansprecher Kessen erwartet für die Bundesliga durch den geplatzten Deal jedoch kein Finanzproblem. „Wenn es im deutschen Fußball eins zur Genüge gibt, dann ist es Geld. Es ist bloß absolut ungleich und unfair verteilt”, sagte er im ZDF-„Morgenmagazin”. Kessen bewertete den internationalen Vergleich mit den Top-Ligen in England und Spanien als „Rattenrennen, wer mehr Geld einnimmt. Dabei ist der deutsche Fußball einzigartig und hat viel zu bieten. Die ganzen mitgliederbasierten Vereine, die Mitbestimmung aller, denen der Fußball am Herzen liegt, das gilt es zu stärken, darauf könnte die DFL eine Zukunftsvision aufbauen.” (dpa/vh)

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