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Die Allianz Arena erstrahlt in den LGBTQ+ Farben.
  • Die Allianz Arena erstrahlt in den LGBTQ+ Farben.
  • Foto: imago/Sven Simon

Spektakuläre Kehrtwende: DFB lässt Trans-Menschen künftig selbst entscheiden

Der DFB lässt trans- und intergeschlechtliche sowie nicht-binäre Menschen zukünftig selbst entscheiden, ob sie in einem Frauen- oder einem Männerteam spielen wollen. Die neue Regelung gilt ab der kommenden Saison für den Amateur- und den Jugendbereich sowie im Futsal. Das teilte der DFB am Donnerstag mit.

Menschen mit dem Personenstandseintrag „divers“ oder „ohne Angabe“ und Fußballerinnen und Fußballer, die ihr Geschlecht angleichen lassen haben, können dann zwischen den beiden Spielberechtigungen wählen. Dies gelte auch für transgeschlechtliche Fußballerinnen und Fußballer, „die nun zu einem selbstbestimmten Zeitpunkt wechseln können oder zunächst in dem Team bleiben, in dem sie bisher gespielt haben“.

DFB will Zugang für Trans-Menschen erleichtern

Solange die sportliche Betätigung während der Einnahme von Medikamenten die Gesundheit der betroffenen Personen nicht beeinträchtige, könnten die Personen am Spielbetrieb teilnehmen, „weshalb die neue Regelung eine Dopingrelevanz ausschließt“. Vertrauenspersonen der Landes- und Regionalverbände sollen die betroffenen Fußballerinnen und Fußballern unterstützen, „um den Zugang niederschwellig zu halten“, wie der DFB schrieb.


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DFB-Botschafter Thomas Hitzlsperger begrüßt den Schritt. Mit der Regelung des Spielrechts würde Spielern und Spielerinnen unterschiedlichster Geschlechteridentitäten das Spielen ermöglicht, sagte der ehemalige Nationalspieler in der Mitteilung des DFB.

Bundesverband Trans lobt DFB für neue Regelung

Auch der Bundesverband Trans hat den DFB für seine neuen Regeln zum Spielrecht trans, inter und nicht-binärer Personen in höchsten Tönen gelobt. „Das ist eine Entscheidung, die in die richtige Richtung geht“, sagte Sprecher Gabriel_Nox Koenig dem SID: „An Leute mit dem Personenstand ‚divers‘ oder ‚ohne Angabe‘ zu denken, hat noch keiner gemacht. Sie denken weit genug, das ist eine informierte Sache.“ „Selbstbestimmung von Spielerinnen und Spielern zu berücksichtigen, ist das, was wir uns wünschen“, sagte Koenig weiter: „Es muss niemand wechseln. Aber es kann gewechselt werden, wenn jemand wechseln möchte.“

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Gerade für Jugendliche sei die Regel „ein wichtiger Schritt zur Gleichberechtigung“, führte er aus: „So eine Regelung sorgt dafür, dass trans, inter und nicht-binäre Jugendliche in ihren Sportvereinen die Basis haben, spielen zu dürfen, ohne diskriminiert zu werden. Das macht es erst möglich, dass sie überhaupt Sport machen und daran Spaß haben können.“ Unter den bisherigen Regularien seien diese Jugendlichen „nahezu immer“ bereits weit vor dem Profisport auf der Strecke geblieben. (dpa/sid/pw)

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