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Katar und Homosexualität
  • Es könnte alles so einfach sein, ist es aber nicht. Katar ist weiterhin extrem feindlich eingestellt gegenüber Homosexuellen.
  • Foto: IMAGO / agefotostock

Homosexuelle aus Katar beklagen in RTL-Reportage extreme Diskriminierungen

Homosexuelle aus Katar beklagen in einer Reportage des TV-Senders RTL Diskriminierungen in ihrem Heimatland. „Wir haben große Angst vor Bestrafung und Tod, denn das, was wir in unserer Jugend immer wieder gelernt haben, ist, dass Schwulsein eine Verirrung ist, nichts Natürliches“, sagt ein 32-Jähriger in einer rund 14-minütigen Dokumentation mit dem Titel „Rote Karte statt Regenbogen – Homosexuelle in Katar“. Das reiche Emirat am Golf ist Gastgeber der diesjährigen Weltmeisterschaft und steht wegen Menschenrechtsverletzungen immer wieder in der Kritik.

Der 32-Jährige berichtet weiter, Katars Gesellschaft und Regierung bekämpften Homosexuelle auf unterschiedliche Art. Die Polizei könne sie theoretisch jederzeit an einen geheimen Ort bringen. „Sie können psychische und physische Folter anwenden, wenn sie wollen“, sagt er. „Sie beschlagnahmen alle deine persönlichen Gegenstände und durchsuchen dein Handy, schüchtern dich ein und schikanieren dich.“

Homosexuelle berichten über Erfahrungen mit der Polizei in Katar

Ein anderer erzählt, er sei einmal mehrere Tage in einer Polizeizelle festgehalten worden, weil er angeblich illegales Sexspielzeug ins Land gebracht habe. Ein anderes Mal wurden ihm dem Bericht zufolge die Haare abrasiert, weil er angeblich auf offener Straße getanzt habe. Die RTL-Reportage wird am Donnerstag um 0.20 Uhr ausgestrahlt.


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Das WM-Turnier findet vom 21. November bis 18. Dezember in dem arabischen Golf-Staat statt. Dieser will nach den Worten seines Emirs Tamim bin Hamad Al Thani alle Gäste willkommen heißen – unabhängig ihrer sexuellen Orientierung. „Wir hindern niemanden daran, nach Doha zu kommen“, sagte er im Mai bei einem Besuch in Berlin. „Aber wir erwarten und wollen, dass die Menschen unsere Kultur respektieren.“

Katarischer Emir erwartet Respekt vor der Kultur

In Katar ist Homosexualität gesetzlich verboten und wird mit bis zu sieben Jahren Gefängnis bestraft. Amnesty International hatte zuletzt geurteilt, dass Frauen sowie lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen (LGBTQI+) in Katar „sowohl durch Gesetze als auch im täglichen Leben weiterhin diskriminiert“ würden.

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Eine im Mai veröffentlichte gemeinsame Recherche skandinavischer Sender hatte ergeben, dass es in Katar für Schwule und andere Menschen der LGBTQI+-Gemeinschaft schwierig werden kann, ein Hotelzimmer zu mieten. Die Journalisten hatten sich als schwules Paar ausgegeben und bei 69 offiziellen WM-Hotels ein Zimmer angefragt. Drei Hotels lehnten die Anfrage direkt ab. 20 weitere Hotels wollten demnach nicht, dass die Gäste offen ihr Schwulsein zeigen. In der Vergangenheit habe es Vorfälle gegeben, bei denen die Polizei homosexuelle Katarer aus Hotels geholt habe, hieß es von einem Hotel. (dpa/pw)

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