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Pavard
  • Benjamin Pavard wird den Bayern fehlen.
  • Foto: dpa

„Schlampige“ Bayern in Fürth: Nagelsmann kritisiert Rotsünder

Ein Schützenfest wurde es nicht. Der erwartete Sieg schon. Und dass dieses Spiel kein normales werden würde, das war schon klar, als der Bus des FC Bayern nach der Kriechfahrt durch den Laubenweg im Fürther Stadtteil Ronhof hinter der Haupttribüne des gleichnamigen Stadions parkte: Sofort bildete sich eine Menschentraube, Handys wurden gezückt – es waren Szenen und eine Stimmung wie für gewöhnlich im DFB-Pokal, wenn der kleine Amateurklub das große Los gezogen hat.

Und so ging es dann weiter: Der David spielte mutig und giftig, der Goliath bisweilen arg schlampig, er musste stets auf der Hut sein, erst recht, weil er nach der berechtigten Roten Karte für Benjamin Pavard (48./grobes Foulspiel) in Unterzahl war. „Wir sind glücklich über die drei Punkte, Fürth hat uns schon einiges abverlangt“, sagte Trainer Julian Nagelsmann nach dem etwas mühsamen, aber auch ungefährdeten 3:1 (2:0), der in einer intensiven zweiten Hälfte die Gelbe Karte sah, weil er sich zu heftig beim Schiedsrichter beschwerte.

Trotz Sieg: Spiel des Rekordmeisters für Kimmich „keine Glanzleistung“

Der Aufsteiger war dem Rekordmeister, der in den ersten fünf Ligaspielen 20 Tore erzielt hatte, zunächst einfach nicht gewachsen. Die Fürther zeigten dennoch ihr bestes Saisonspiel. Ihre Anhänger feierten jede halbwegs gelungene Aktion, und als Angreifer Cedric Itten kurz vor Schluss auch noch Manuel Neuer per Kopfball überwand (88.), sangen sie voller Inbrunst: „Deutscher Meister wird nur das Kleeblatt Fürth.“ Und so war es auf der anderen Seite auch verständlich, dass sich die Münchner nach diesem ungewöhnlichen Härtetest gerne selbst lobten. Und zu Recht.


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Es sei nun „keine Glanzleistung“ gewesen, sagte Joshua Kimmich, aber: „Wir hatten das Spiel im Griff, auch in Unterzahl“, nicht zuletzt, weil „der Charakter der Mannschaft super ist“. Ja, gab Thomas Müller zu, die Bayern hätten „manchmal zu schlampig gespielt“ und die Positionen nicht immer wie vorgesehen besetzt, aber: „Das ist Meckern auf hohem Niveau“, denn „wenn du trotz Unterzahl das 3:0 machst, gibt dir das ein gutes Gefühl“.

Lewandowski verpasst Bundesliga-Rekord – Rote Karte an Pavard große Tragweite

Dieses 3:0 erzielte nach Treffern von Müller (10.) und Kimmich (31.) Sebastian Griesbeck (68./Eigentor): Der Mittelfeldspieler hatte vor dem einschussbereiten Robert Lewandowski klären wollen, nun „klaute“ er dem Weltfußballer einen Rekord. In 15 Bundesligaspielen in Serie hatte der Pole mindestens einmal getroffen, die Bestmarke von Gerd Müller (16) verfehlte er nun. Mehr als ein Lattentreffer (40.) war nicht.

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Im Endeffekt dürfte die Rote Karte an Pavard den Münchnern am meisten Schmerz zubereitet haben ,wie Nagelsmann gesteht. „Die Rote Karte hat am Ende eine größere Tragweite für die kommenden Wochen. Verständlicherweise ärgert mich das“, sagte Nagelsmann über die Grätsche von als letzter Mann einer unsortierten Formation.

Bayern-Verfolger VfL Wolfsburg, der am Samstag bei der TSG 1899 Hoffenheim antreten muss, hat nun vorerst drei Punkte Rückstand auf den deutschen Rekordmeister. (mp/sid/dpa)

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