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Niko Kovac an der Seitenlinie
  • Niko Kovac ist nicht mehr Trainer beim VfL Wolfsburg.
  • Foto: Ralf Treese/picture alliance / DeFodi Images

Das ging fix: Wolfsburg hat schon einen Kovac-Nachfolger

Bei seinem letzten öffentlichen Auftritt als Trainer des VfL Wolfsburg zeigte Niko Kovac noch einmal Leidenschaft und Emotion. „Meine Jungs“, wie er die Mannschaft bis zuletzt nannte? „Sie werden in der Liga bleiben!“ Seine Qualitäten als Trainer? Die zweifele er nicht an! Am Sonntagvormittag verkündete der VfL Wolfsburg dann seine Entlassung. Sein Nachfolger steht bereits fest.

Kovac wollte mit dem Volkswagen-Klub um Titel mitspielen oder ihn zumindest in einen Europapokal-Wettbewerb zurückführen. Nach nicht einmal zwei Jahren übergibt er eine für mehr als 70 Millionen Euro verstärkte Mannschaft nun als Abstiegskandidat an seinen Nachfolger.

Das ist der Österreicher Ralph Hasenhüttl. Der 56-Jährige trainierte in der Bundesliga bereits RB Leipzig und den FC Ingolstadt und arbeitete zuletzt von 2018 bis 2022 für den FC Southampton in der Premier League.

Laut VfL-Mitteilung am Sonntagnachmittag unterschrieb Hasenhüttl einen „langfristigen Vertrag“.

„Der Mannschaft einen neuen Impuls geben“

„Wir bedauern die Entwicklung und halten es für erforderlich, der Mannschaft jetzt einen neuen Impuls zu geben, um die Situation zu stabilisieren“, sagte Geschäftsführer Marcel Schäfer zum Trainerwechsel. Eigentlich wollten er und der VW-dominierte Aufsichtsrat diese Saison gerne mit Kovac beenden und den Neuanfang erst im Sommer starten. Doch die Macht des Faktischen wurde nach dem Augsburg-Spiel zu stark.

Zuletzt war Ralph Hasenhuttl Trainer bei Southampton. Imago/Shuttershock
Ralph Hasenhüttl
Zuletzt war Ralph Hasenhuttl Trainer bei Southampton.

Der VfL hat nur zwei der vergangenen 20 Ligaspiele gewonnen und ist im gesamten Kalenderjahr 2024 noch sieglos. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz schmolz an diesem 26. Spieltag auf sechs Punkte zusammen. Bitter für Kovac ist, dass die Niederlage gegen Augsburg durch einen völlig überzogenen Platzverweis beim Stand von 1:0 für Wolfsburg begünstigt wurde. Aber auch das ging angesichts einer monatelangen Fehlentwicklung nicht mehr als mildernder Umstand durch.

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Kovac ist nicht der erste namhafte Trainer, der in Wolfsburg hohe Ziele verfehlt. Das passierte vor ihm auch schon Mark van Bommel, Andries Jonker oder dem früheren englischen Nationalcoach Steve McClaren. Doch bei dem 52-Jährigen war die Diskrepanz zwischen Erwartetem und Erreichtem besonders groß.

Als Kovac 2022 zum VfL kam, galt auch er als potenzieller Premier-League-Coach, der zuvor die enorme Entwicklung von Eintracht Frankfurt angeschoben, mit Bayern München das Double gewonnen und den französischen Club AS Monaco in die Champions-League-Qualifikation geführt hatte. Doch was er auch tat in Wolfsburg – es geriet sehr schnell an Grenzen.

Enttäuschter Kovac hoffte, den Turnaround zu schaffen

Seiner Mannschaft brachte er Fitness und Laufstärke bei – mehr aber auch nicht. Rhetorisch reduzierte er die lange Misserfolgsserie auf die Faktoren Glück und Pech. Es ist Kovac‘ größtes Verdienst in Wolfsburg, bis dato kaum bekannte Spieler wie Felix Nmecha und Micky van de Ven so vorangebracht zu haben, dass der VfL sie im vergangenen Sommer für 70 Millionen Euro verkaufte. Das wog die fehlende spielerische Weiterentwicklung am Ende aber nicht auf.

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„Natürlich bin vor allem ich als Cheftrainer enttäuscht darüber, dass es uns nicht gelungen ist, trotz vielversprechender Ansätze den Turnaround zu schaffen“, wurde Kovac am Sonntag noch einmal in einer Mitteilung des Clubs zitiert. Mit ihm müssen auch sein Bruder Robert und der zweite Co-Trainer Aaron Briggs gehen.

Das nächste Training am Dienstag wird schon der Wunschnachfolger Hasenhüttl leiten. (dpa/lmm)

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