Pokal-Blamage: Bei Hertha brennt es schon – und jetzt kommt das Derby
Hertha BSC lieferte sich zum ersten Runde des DFB-Pokals eine echte Blamage. Die Berliner konnte gegen Braunschweig bereits früh in Führung gehen. Noch vor der Halbzeit gelang es der Hertha, das Ergebnis mit einem 2:0 weiter auszubauen. Trotzdem verspielte man den Vorteil und musste gegen den Zweitliga-Aufsteiger in die Verlängerung. Obwohl man erneut in Führung gehen konnte, schaffte die „Alte Dame“ es nicht, den Vorteil für sich zu nutzen (4:4 nach 120 Minuten) und schied dann im Elfmeterschießen aus.
Auf dem Gang in die Kabine hatte sich bei Kapitän Marvin Plattenhardt schon ein kleiner Schuss Erleichterung in die immer noch dominierende Enttäuschung gemischt. Denn die mitgereisten 3000 Fans geben Hertha BSC trotz der Erstrundenpleite in Braunschweig im Elfmeterschießen eine zweite Chance und dokumentierten das auch – mit allerdings verhaltenem Applaus.
Hertha will Pokal-Aus gegen Union Berlin wiedergutmachen
„Die Fans haben uns Mut für das Derby zugesprochen“, berichtete der linke Außenverteidiger, aber: „Im ersten Spiel raus – das ist nicht schön und fühlt sich schlecht an.“ Das Prestigeduell an der Alten Försterei am Samstag (15.30 Uhr/Sky) bei Union Berlin ist für die Hertha eine gute und schnelle Gelegenheit zur Rehabilitierung, bei einer weiteren Niederlage aber wäre beim Anhang wohl kaum noch Kredit vorhanden.
Soweit aber soll und muss es nicht kommen, der neue Trainer Sandro Schwarz erkannte ungeachtet seines verpatzten Pflichtspieldebüts auch positive Dinge: „Wir haben über weite Strecken dominiert, aber das Spiel nicht nach Hause gebracht. Die Schärfe war auch da, aber eben nicht über die gesamte Spielzeit.“
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Der Coach hätte diese Pauschalkritik aber durchaus personalisieren können. Denn bereits zu Beginn der zweiten Halbzeit schwanden Altstar Prince Boateng nicht zum ersten Mal die Kräfte, Griffigkeit im Zweikampf und Übersicht im Spielaufbau ließen rapide nach.
Schwarz war quasi zur Auswechslung gezwungen, der mittlerweile 35-jährige Boateng ist von einer Verfassung, in der er seiner Mannschaft helfen könnte, weit entfernt.
Kevin-Prince Boateng bei Hertha BSC nicht unumstritten
„Es ist schade, weil viele gute Sachen dabei waren, die wir uns in der Vorbereitung erarbeitet haben – aber es zeigt, dass wir eben weiterarbeiten müssen. Wir sind raus, aber es geht weiter“, resümierte Boateng lapidar.
Ob explizit für ihn mit einem Stammplatz in der Startformation oder auf der Auswechselbank werden die kommenden Wochen zeigen. Denn der neue Vertrag bis 2023, den der Mittelfeldspieler im Juni unterschrieben, ist alles andere als unumstritten in der Hauptstadt.
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Denn bei 18 Ligaeinsätzen in der vergangenen blieb Boateng ohne eigenen Treffer und ohne Torvorbereitung. Für ihn und auch für die Hertha wäre es kein Nachteil, wenn sich daran im bevorstehenden Berliner Derby etwas ändern sollte. (sid/pw)