Tedesco
  • Domenico Tedesco und seine Spieler nach der Klatsche in Frankfurt
  • Foto: IMAGO / Kessler-Sportfotografie

„Grottenschlecht!” Tedesco wütet nach RB-Klatsche – Job in Gefahr

Während Mario Götze das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht wich, leistete Domenico Tedesco bei seinen schwer zerlegten Verlieren Trostarbeit. Mit leerem Blick starrten die Spieler von RB Leipzig nach dem auch in der Höhe verdienten 0:4 auf den Boden, die Enttäuschung über das Debakel bei Angstgegner Eintracht Frankfurt kannte keine Grenzen – der Fehlstart ist perfekt.

„Das ist heute hochverdient verloren gegangen. Wir haben komplett die Basics vermissen lassen, waren im ersten Durchgang gar nicht auf dem Platz“, schimpfte Tedesco bei Sky: „Wir waren grottenschlecht, eine Katastrophe.“ Für die eigenen Ansprüche seien fünf Punkte aus fünf Partien „viel zu wenig“, die Spitzengruppe droht früh zu enteilen.

RB Leipzig: Trainer Tedesco muss um seinen Job kämpfen

Ein Umstand, der den RB-Trainer schon zu diesem Zeitpunkt der Saison unter Druck setzt. Die Leipziger Bosse sind nicht für ihre Geduld bekannt und auch Tedesco selbst fremdelt mit seinem Kader. In Frankfurt ließ er während des Spiels drei verschiedene Systeme spielen, doch auch diese Maßnahmen verpufften.

Angesichts der hohen Ziele wackelt Tedescos Trainerstuhl laut „Bild“ schon gewaltig. Ein für RB-Verhältnisse langes Warten, wie bei Ex-Trainer Jesse Marsch, soll es demnach nicht nochmal geben. Tedesco muss schnell Ergebnisse liefern, wenn er nicht geliefert sein will.

Durststrecke beendet: Frankfurt gegen RB mit erstem Heimsieg seit Mitte März

Während für RB der Auftakt in der Champions League am Dienstag (21 Uhr) gegen Schachtjor Donezk zur Unzeit kommt, sammelte die SGE für ihre Königsklassen-Premiere gegen Sporting Lissabon am Mittwoch (18.45 Uhr) Selbstvertrauen. Daichi Kamada (16.), Sebastian Rode (22.), Tuta (67.) und Rafael Borre (84., Foulelfmeter) sorgten für den ersten Liga-Heimsieg seit dem 13. März. Leipzig blieb auch im achten Anlauf am Main sieglos.

Tedesco warnte sein Team energisch. Die Sieglosserie in der hessischen Metropole habe „gute Gründe“, sagte der 36-Jährige: „Wenn sie Räume haben, sind sie wahnsinnig.“ Und genau deshalb schickte er nach der massiven Rotation beim 8:0 im DFB-Pokal gegen Teutonia Ottensen wieder seine A-Elf aufs Feld, unter anderem kehrten Topscorer Christopher Nkunku und Kapitän Peter Gulacsi zurück.

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Die Partie begann mit einem frühen Schock für RB. Dani Olmo knickte im Zweikampf unglücklich mit dem Knie weg, ihn ersetzte nach elf Minuten Emil Forsberg. Nur kurz darauf kam es noch dicker, denn die Eintracht schlug mit dem ersten gelungenen Angriff zu. Mario Götze flankte perfekt, ehe Kamada die Kopfballablage von Randal Kolo Muani über die Linie drückte.

Leipzig nach der Pause mit mehr Schwung, aber auch mit schlechter Chancenverwertung

Leipzig wirkte sehr fahrig. Offensiv stotterte das Kombinationsspiel gewaltig, defensiv gingen wichtige Zweikämpfe verloren. Nach einer ganzen Serie solcher Duelle fälschte Willi Orban einen harmlosen Schuss von Rode unhaltbar ab. Tedesco stellte nach einer halben Stunde hinten auf Viererkette und im Mittelfeld auf Raute um – doch es half erstmal wenig.

Denn die Hessen agierten viel galliger, waren immer den berühmten Schritt schneller. Leipzig blieb ohne Torchance in der ersten Hälfte. Zur Pause kam mit Dominik Szoboszlai ein zusätzlicher Offensiver und damit mehr Schwung ins Spiel. Nkunku (50.) vergab eine erste gute Gelegenheit, auf der Gegenseite scheiterten Kolo Muani (52.) und Götze (59.) jeweils freistehend.


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Leipzig erarbeitete sich in Durchgang zwei ein Übergewicht an Ballbesitz. Doch die Frankfurter warfen sich defensiv in jeden Zweikampf und agierten offensiv weiter zielstrebiger. Tuta verwerte einen Abpraller nach Schuss des starken Götze. Bei Leipzig kam noch der Ex-Frankfurter Andre Silva, doch Chancen blieben Mangelware. Borre behielt vom Punkt die Nerven. (sid/tw)

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