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Alexandra Popp jubelt bei der EM
  • Große Ehre für Alexandra Popp: Sie wurde als erste Frau zur „Persönlichkeit des Jahres“ gewählt.
  • Foto: WITTERS

„Belächelt und beleidigt“: Jetzt ist sie die „Persönlichkeit des Jahres“

Alexandra Popp ist als erste Frau vom „kicker“ zur „Persönlichkeit des Jahres“ ernannt worden. Ihr größtes Anliegen ist mehr Professionalität im Frauenfußball. Besonders wünscht sie sich eine Verbesserung der Infrastruktur für die Vereine.

Noch vor drei Jahren wäre die Auszeichnung für Alexandra Popp nicht drin gewesen. Schließlich kürte der „kicker“ von 1990 bis 2019 den „Mann des Jahres“. Dass sich die Kapitänin der Nationalmannschaft nun als erste Frau mit dem überarbeiteten Titel „Persönlichkeit des Jahres“ schmücken darf, ist ein weiterer Schritt zu mehr Geschlechtergerechtigkeit im Fußball – und ganz im Sinne der Preisträgerin.

Popp in einer Reihe mit Beckenbauer, Matthäus und Lewandowski

Schließlich ist eines der größten Anliegen Popps, die nun in einer Reihe mit Franz Beckenbauer, Lothar Matthäus und Robert Lewandowski steht, die Weiterentwicklung ihres Sports. „Ich hoffe für die Vereine der Frauen-Bundesliga, dass dort jetzt infrastrukturell die nächsten Schritte gegangen und die Bedingungen professioneller werden“, sagte die 31-Jährige über ihre Erwartungen an die Zukunft: „Damit wir im nächsten Schritt vom Profitum sprechen können.“


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Den Weg dahin hat Popp im vergangenen Sommer selbst geebnet. Unter großem öffentlichen Interesse schoss die Torjägerin den zweimaligen Welt- und achtmaligen Europameister bei der EM in England mit sechs Treffern ins Endspiel – obwohl ihre Endrunden-Teilnahme nach einem Knorpelabriss im Knie lange fraglich war. Rekord-Einschaltquoten und die Debatte um „Equal Pay“ hielten den Frauenfußball über Wochen im Fokus.

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Dass Popp („Ich habe Fußball gespielt – und eigentlich war ich nur ich selbst“) das Finale wegen einer Verletzung verpasste und die Deutschen unglücklich nach Verlängerung gegen die Gastgeberinnen verloren (1:2), spielte angesichts der entfachten Euphorie in der Heimat fast keine Rolle mehr.

Popp: „Das ist am Ende mehr wert als ein Titel im Lebenslauf“

Popp sieht das ähnlich. „Ich bin fast glücklicher darüber, dass wir unglaublich viel Begeisterung entfachen konnten, auch bei Menschen, die den Zugang zum Fußball durch Corona oder andere Umstände verloren hatten“, äußerte die Angreiferin von Double-Gewinner VfL Wolfsburg: „Das ist am Ende mehr wert als ein Titel im Lebenslauf.“
Ohnehin beinhaltet Popps Lebenslauf auch so schon jede Menge Erfolge. Die gebürtige Wittenerin ist Olympiasiegerin, U20-Weltmeisterin, hat zweimal die Champions League, siebenmal die Meisterschaft und elfmal den DFB-Pokal gewonnen.

Vorgezeichnet war diese Karriere allerdings nicht. „Ich wurde damals ja auch von den gegnerischen Spielern belächelt und beleidigt, als ich noch bei den Jungs gespielt habe. Aber ich habe mich durchgesetzt“, sagte Popp beim Blick zurück auf die schwierigen Anfänge: „Widerstandsfähigkeit und Hartnäckigkeit habe ich von meinem Vater und von meinem Opa. Ich glaube, es liegt in der Familie.“

Voss-Tecklenburg hofft auf eine WM mit Popp

Fast zur Familie gehört Popp mittlerweile bei Martina Voss-Tecklenburg. „Wir haben eine besondere Beziehung, die durch viele gemeinsame Erlebnisse geprägt ist“, sagte die Bundestrainerin: „Sie war 15, als ich sie zum ersten Mal beim Länderpokal habe spielen sehen. Und sie war herausragend! Mit 17 Jahren wurde sie meine Spielerin, als ich den FCR 2001 Duisburg trainierte. Sie hatte damals schon Fähigkeiten, die keine andere Spielerin hatte.“

Und wenn es nach Voss-Tecklenburg geht, wird Popp diese Fähigkeiten auch im kommenden Sommer noch einmal unter Beweis stellen: „Alexandra wünsche ich, dass sie 2023 gesund und fit bleibt und wir gemeinsam zur Weltmeisterschaft fahren können.“ (sid/yj)

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