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Manuel Neuer beschwert sich bei Schiedsrichter Szymon Marciniak
  • Manuel Neuer beschwert sich bei Schiedsrichter Szymon Marciniak – vergeblich.
  • Foto: imago/MIS

„Absolutes Desaster“: Bayern nach Drama gegen Real wütend auf Schiedsrichter

Beim FC Bayern München hat sich unmittelbar nach dem dramatischen Halbfinal-Aus in der Champions League bei Real Madrid großer Ärger über die Schiedsrichter breit gemacht. „Das ist ein absolutes Desaster“, sagte Trainer Thomas Tuchel nach dem 1:2 im Rückspiel am Mittwoch über eine Szene in der 13. Minute der Nachspielzeit: Der Ausgleichstreffer von Matthijs de Ligt wurde nicht gegeben und auch nicht durch den Videoassistenten überprüft, weil Schiedsrichter Szymon Marciniak kurz vor dem Abschluss des Niederländers wegen einer vorherigen vermeintlichen Abseitsstellung abgepfiffen hatte.

„Die Spielszene muss zu Ende gespielt werden, das ist die Regel, vor allem, wenn es so knapp, so nah am Tor ist. Den ersten Fehler macht der Linienrichter, den zweiten macht der Schiedsrichter“, echauffierte sich Tuchel bei DAZN. Die Abseitsstellung von de Ligt nach einem langen Pass von Joshua Kimmich war umstritten, weil Real-Abwehrspieler Antonio Rüdiger auf ähnlicher Höhe war.

Tuchel: „Ohne Schiedsrichter wäre besser gewesen“

„Die Szene finde ich unglaublich. Ich kann das nicht verstehen, da musst du durchspielen“, sagte de Ligt. „Aber das ist manchmal der Unterschied gegen Real Madrid.“ Marciniak habe sich entschuldigt, berichtete der niederländische Verteidiger – Sportvorstand Max Eberl fand das gut und richtig, war aber trotzdem massiv verärgert: „Dafür können wir uns einen Scheißdreck kaufen.“ Die Entscheidung nannte er „kurios und dubios“, Tuchel ergänzte: „Hätten wir ohne Schiedsrichter gespielt, wäre es besser gewesen.“ Auch DAZN-Experte Michael Ballack monierte: „Eine Riesen-Fehlentscheidung vom Schiedsrichter.“

Der eingewechselte Thomas Müller, der den Ball zu de Ligt geköpft hatte, sprach von einer „absolut wilden“ Szene.

Neuer patzte vor dem Ausgleich

Auch Kapitän Manuel Neuer haderte mit dem ansonsten souveränen Unparteiischen. „Ich glaube, das weiß er selbst, dass es am Ende ein Fehler war und man die Entscheidung da nicht zu früh treffen darf“, sagte er, übte aber auch Selbstkritik. Dass Real durch die zwei Treffer von Joselu (88. und 90.+2) nach der Führung von Alphonso Davies (68.) in der dramatischen Schlussphase noch zurückkam, lag auch am bis dahin überragenden Neuer selbst: Durch einen Patzer vor dem Ausgleich machte er den Weg zur Aufholjagd von Real frei.

„Das ist extrem bitter für mich, ich habe den Ball anders erwartet, eher Richtung Brustkorb, er ist dann einen Tick höher gegangen. Damit habe ich nicht gerechnet, dass da so ein minimaler Maulwurf drin war im Platz“, sagte Neuer zu seinem Missgeschick beim Schuss von Vinicius Junior. Ja, stellte er leise fest, „dieses 1:1 ist brutal“. Es war ein Fehler, „der Manuel in 100 Jahren nicht noch mal passiert“, sagte Tuchel.

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„Die Jungs sind sehr enttäuscht. Wir waren schon fast durch, es war ein voller Fight. Nichts, was ich sage, kann das irgendwie lindern“, sagte Tuchel nach dem letzten Tiefschlag in einer Saison, die der FC Bayern zum ersten Mal seit 2012 ohne Titel beendet. Neuer klagte: „Dass wir so ausscheiden mit der Schlussphase ist extrem bitter. Wir waren schon mit einem Schritt in London, da fehlen einem echt die Worte.“ (dpa/sid/fs)

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