Aus Altona zum Deutschen Meister: Schon als Kind war Jonathan Tah besonders
Ein frisch gebackener Deutscher Meister aus Altona: Viele Fußball-Fans in Hamburg freuen sich aktuell von Herzen mit Jonathan Tah, der mit Bayer Leverkusen eine Fabelsaison spielt und das „Vizekusen“-Label beerdigt hat. Die MOPO hat mit einem Mann gesprochen, der Tahs Anfänge in der Hansestadt intensiv begleitet hat.
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Ein frisch gebackener Deutscher Meister aus Altona: Viele Fußball-Fans in Hamburg freuen sich aktuell von Herzen mit Jonathan Tah, der mit Bayer Leverkusen eine Fabelsaison spielt und das „Vizekusen“-Label beerdigt hat. Die MOPO hat mit einem Mann gesprochen, der Tahs Anfänge in der Hansestadt intensiv begleitet hat.
Als der 13-jährige Jonathan Tah 2009 mit dem Gedanken spielte, zum SC Concordia zu wechseln, schaltete sich sein Trainer ein. Jürgen Trapp war im ständigen Kontakt mit HSV-Scout Mete Öztunali und sorgte dafür, dass das Supertalent von Altona 93 im Nachwuchsleistungszentrum des HSV landete. „Dort hat er die richtige Ausbildung bekommen und konnte seine Schule beenden“, erzählt Trapp. Deshalb blieben später auch zwei Anfragen aus England ohne Erfolg.
Tah ist als Deutscher Meister auch beim DFB gesetzt
Anderthalb Jahrzehnte danach ist Tah gerade mit Bayer Leverkusen Deutscher Meister geworden, kann das Triple (mit DFB-Pokal und Europa League) gewinnen und ist als Verteidiger der DFB-Elf für die Heim-EM im Sommer gesetzt. Trapp hat den heutigen Nationalspieler acht Jahre lang trainiert, länger als jeder andere Coach. „Diese Zeit war spannend“, erinnert er sich: „Wir haben ihn immer einen Jahrgang höher spielen lassen als von seinem Alter vorgesehen. So wurde er gefordert und gefördert.“
Denn sein großes Talent war früh zu erkennen. Trapp, der 16 Jahre im Jugendbereich von Altona 93 gearbeitet hat und derzeit die 3. Herren des AFC in der Kreisklasse coacht, hebt die Dynamik, das Raumverständnis und das exzellente Kopfballspiel hervor: „In Leverkusen geht er bei Standards jetzt ja auch mit nach vorne.“ Wie er es in Hamburg gelernt hat.
Jonathan Tah wuchs einst in Hamburg-Altona auf
Der heute 28-jährige Tah wuchs in Fahrradnähe zu Altona 93 auf und begann dort 2000 mit dem Kicken im Verein. „Wegen seiner Fähigkeiten hatte er keine besondere Stellung, er war ganz normal im Team eingebunden“, berichtet Trapp, der für ein Jahr auch Bayern Münchens Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting betreut hat.
Während dessen Vater sorgsam darauf achtete, dass sein Sohn sich ja nicht beim Wildbolzen verletzen würde, kickte der junge Tah auch nach dem Training eifrig weiter. In diesem Fall gibt der Erfolg beiden recht.
Noch heute schwärmt Tah von seiner Jugend in Altona
Tah schaffte beim HSV noch nicht den Durchbruch, erst in Leverkusen etablierte er sich ab 2015 als Bundesliga-Spieler. Über seine Jugend in Altona redet er in den höchsten Tönen. „Im Stadtteil habe ich mich immer sehr wohl gefühlt“, sagte er in einem DFB-Interview: „Wir sind einfach alle miteinander klargekommen, egal welche Hautfarbe oder Religion.“
Dem Verband verriet er auch, dass Trapp ihm geraten habe, „einfach ruhig zu bleiben und weiter Gas zu geben“, als immer mehr Talentsichter am Spielfeldrand auftauchten. Seine Mutter und seine Schwester besuchen heute noch Oberliga-Spiele von Altona 93.
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Was ist für Jonathan Tah, der sich mit 28 im besten Fußballalter befindet und von internationalen Topklubs gejagt wird, noch drin? „Die Ziele kann er sich nur selbst stecken“, sagt Trapp: „Eigentlich bringt er alles mit.“