„Permanent das Klima gestört”: Ex-Bayern-Boss Rummenigge schießt scharf
Nach dem bitteren Aus im Viertelfinale der Champions League gegen den Außenseiter FC Villarreal erwartet Bayern Münchens Präsident Herbert Hainer eine Trotzreaktion der Mannschaft. Ex-Boss Karl-Heinz Rummenigge schießt derweil – wenn auch ohne Namen zu nennen – scharf.
„Ich bin überzeugt, dass auch unsere ehrgeizigen Spieler so ein Aus nicht auf sich sitzen lassen werden. Das wird sie für die kommende Champions-League-Saison anstacheln. Sie wollen mehr, wollen hier Geschichte schreiben“, sagte Hainer der „Bild“.
Sollten die Bayern, die in der Bundesliga fünf Spieltage vor Saisonende souverän an der Tabellenspitze liegen, den zehnten Meistertitel nacheinander holen, wäre das „eine historische Leistung in einer der Top-fünf-Ligen“, so der 67-Jährige: „Darauf können wir sehr stolz sein – und nächste Saison werden wir dann auch in der Champions League wieder mit aller Macht attackieren.“
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Der deutsche Rekordmeister war am Dienstag überraschend am Underdog aus Spanien gescheitert. Nach dem 0:1 im Hinspiel kamen die Bayern trotz Überlegenheit nur zu einem 1:1. Alle seien enttäuscht, betonte Hainer: „Bei allem Respekt vor Villarreal ist das sicher nicht unser Anspruch.“
Rummenigge: „Ausscheiden liegt nicht an der Kader-Qualität“
Ex-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge betonte derweil via „Bild“, dass das Aus seiner Ansicht nach nicht an der Transferpolitik liege: „Im Kader des FC Bayern stehen 18 Spieler, die voraussichtlich an der WM teilnehmen. Das Ausscheiden liegt nicht an der Kader-Qualität.“ Warum der FCB dann trotzdem schon im Viertelfinale der Champions League ausgeschieden ist, konnte oder wollte Rummenigge allerdings auch nicht genau erklären. Wenn’s nicht an der Qualität des Kaders liegt, bleibt als Ursache wohl nur Julian Nagelsmann, der als Trainer nicht genug aus der Qualität macht. Oder?
Der 66-Jährige nimmt jedoch auch zu viele Nebengeräusche wahr:„Es ist der Eindruck entstanden, als würden permanent nur noch Vertragsgespräche stattfinden.“ Dies sei jedoch „nicht hilfreich in so einer Phase der Saison“, es dürfe nicht sein, dass „permanent das Klima“ gestört werde. Dazu sagte Rummenigge: „Wenn ich dem FC Bayern grundsätzlich einen Ratschlag erteilen dürfte dann den, dass sich jeder im Verein auf seine Kompetenzen beschränkt.“ Dinge wie etwa Vertragsverlängerungen „sind Angelegenheit des Vorstands und Aufsichtsrats“.
Herbert Hainer vertraut Salihamidzic und Kahn weiterhin
Den in der Kritik stehenden Hasan Salihamidzic (Sportvorstand) und Oliver Kahn (Vorstandschef) sprach Hainer unterdessen sein Vertrauen aus: „Beide sind sich der Verantwortung bewusst und werden ihr absolut gerecht. Sie wissen, wie dieser Klub tickt, worauf es hier ankommt, das ist ihre DNA. Als ich nach dem Spiel gegen Villarreal in ihre Gesichter geschaut habe, habe ich dort gesehen: Jetzt erst recht.“
Im internationalen Vergleich stelle die „Finanzkraft der Investoren- und Oligarchen-Klubs“ eine Herausforderung für die Bayern dar. Dieser müsse man sich stellen.
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Zu Verhandlungen mit Torjäger Robert Lewandowski, dessen Vertrag in München bis 2023 läuft und um den es immer wieder Abschiedsgerüchte gab, will sich Hainer nicht äußern. Man müsse keine Wasserstandsmeldungen abgeben, sagte er: „Wir betonen immer wieder, dass wir Robert extrem schätzen: Er ist zweifacher Weltfußballer und garantiert uns Tore, Tore, Tore. Unsere sportliche Führung ist mit ihm im Austausch.“(dpa/sid/brb)
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