Stanley Ratifo (Pforzheim) im Duell mit Kevin Ikpide (Bissingen)
  • Normalerweise spielt er Oberliga: Stanley Ratifo (r.) gegen Bissingens Kevin Ikpide
  • Foto: imago/Pressefoto Baumann

Aus der Oberliga zum Afrika-Cup: Amateurfußballer spielt für Mosambik

Stanley Ratifo spielt normalerweise für Pforzheim in der Oberliga. Jetzt wartet auf den Fußballspieler die ganze große Bühne – er will mit Mosambik beim Afrika-Cup für Furore sorgen.

Stanley Ratifo lebt in mehreren Welten. Im normalen Leben ackert der Stürmer für den CfR Pforzheim an einem kalten Wintertag in der Oberliga Baden-Württemberg vor 350 Zuschauern. Jetzt aber ist dieser Alltag ganz weit weg – und es ist Zeit für die große Bühne Afrika-Cup.

Ratifo, der in Halle an der Saale geboren wurde, geht ab Sonntag für Mosambik beim Turnier in der Elfenbeinküste an den Start. „Das ist schwer in Worte zu fassen. Dass ich jetzt sogar beim Afrika-Cup dabei sein darf, ist Gottes Segen“, sagte der Rechtsfuß, der zum Auftakt am Sonntag (18.00 Uhr/Sportdigital und DAZN) mit den „Mambas“ direkt Ägypten um Starspieler Mohamed Salah herausfordert, bei Fussball.de.

Er spielt mit Stars von Atlético und Sporting zusammen

Ratifo, der als passionierter Musiker immer wieder auch in eine dritte Welt abtaucht, ist „unglaublich dankbar und stolz“, das Trikot der Nationalmannschaft von Mosambik tragen zu dürfen. Bereits 2017 feierte der heute 29-Jährige sein Debüt. Damals spielte er in der 2. Mannschaft des 1. FC Köln und hoffte auch im Klub auf den großen Durchbruch. Bisher gelang der nicht.

Aber selbst als Fünftligaspieler hat er in Mosambiks Kader, zu dem unter anderem Geny Catamo von Sporting Lissabon oder Reinildo von Atlético Madrid gehören, ein gutes Standing. „Auch unsere vermeintlichen ‘Stars’ sind super Jungs, die sich mit allen gut verstehen“, sagte Ratifo, der sich schon als Ausnahme sieht: „Wenn ich ehrlich bin, versteht hier im Team auch niemand, warum ich in der Oberliga spiele.“

Für Ratifo geht es unter anderem gegen Mohamed Salah

Sein Status spielt keine Rolle, wenn es im Stade Felix Houphouet Boigny in Abidjan losgeht. Sollte ihn Coach Chiquinho Conde auf den Rasen schicken, darf sich Ratifo auf der gleichen Bühne wie die Starstürmer Salah, Sadio Mane (Senegal), Serhou Guirassy (Guinea) oder Sebastien Haller beweisen. Haller, Profi von Borussia Dortmund, eröffnet das Turnier am Samstagabend (21.00 Uhr) mit Gastgeber Elfenbeinküste gegen Guinea-Bissau.

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Für Mosambik wird es als 111. der FIFA-Weltrangliste in einer Gruppe mit Ägypten, Ghana und Kap Verde schwierig, weiterzukommen. „Sollten wir die Gruppenphase überstehen, schreiben wir bereits Geschichte. Dafür lohnt es sich, alles zu geben“, sagte Ratifo, der Wandler zwischen zwei Fußballwelten: „Ich selbst sage: Wir können mit unserem Team das Unmögliche möglich machen.“ (jh/sid)

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