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Horst Hrubesch beim Nations-League-Spiel gegen Frankreich
  • War enttäuscht ob des Auftritts seiner DFB-Frauen: Bundestrainer Horst Hrubesch
  • Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Christoph Gollnow

„Angsthasenfußball“: Hrubesch steht jetzt vor einem echten Endspiel

Eine Olympia-Chance bleibt noch, doch vor dem Showdown in den Niederlanden muss Horst Hrubesch Aufbauarbeit leisten. Nach der Pleite in Frankreich saß der Frust tief.

Giulia Gwinn klagte über „Angsthasenfußball“, Horst Hrubesch vermisste mindestens zehn Prozent Leistung, Alexandra Popp schlug eindringlich Alarm: Bei den deutschen Fußballerinnen herrschte nach dem vergebenen Olympia-Matchball Frust pur. Doch der Ärger über das 1:2 (0:2) in Frankreich muss bis zum Alles-oder-nichts-Spiel um Paris in neue Energie umgewandelt werden. Irgendwie.

DFB-Frauen spielen am Mittwoch gegen die Niederlande

„Uns muss klar sein, dass wir von der ersten bis zur letzten Minute alles reinhauen müssen, damit der Traum von Olympia weiterlebt“, lautete die Ansage der angesäuerten Kapitänin Popp nach dem Nations-League-Halbfinale. Am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF) muss im kleinen Finale gegen die Niederlande in Heerenveen ein Sieg her, sonst ist dieser Traum geplatzt. Es droht der nächste Tiefschlag rund sieben Monate nach dem WM-Debakel in Australien.

Hängende Köpfe und viel Frust: Nach der Niederlage gegen Frankreich haben die DFB-Frauen noch eine letzte Möglichkeit für die Olympia-Qualifikation. imago/MIS
Die DFB-Frauen stehen mit hängenden Köpfen nach der Niederlage auf dem Feld.
Hängende Köpfe und viel Frust: Nach der Niederlage gegen Frankreich haben die DFB-Frauen noch eine letzte Möglichkeit für die Olympia-Qualifikation.

Die Vize-Europameisterinnen haderten vor allem mit der ersten Hälfte. „Das war zu wenig. Es ist brutal ärgerlich, weil mehr drin gewesen wäre“, kritisierte Popp. „90 Prozent“, monierte Interims-Bundestrainer Hrubesch mit ungewohnt leiser Stimme, „reichen bei uns nicht.“

Hrubesch über Oberdorf-Foul: „Dumm angestellt“

Der Knackpunkt: Das zweite Gegentor kurz vor der Pause. Das habe seinem Team „ein bisschen den Hals gebrochen“, sagte Hrubesch: „Da haben wir uns etwas dumm angestellt.“ Lena Oberdorf war in der Szene gegen Grace Geyoro zu spät gekommen, den fälligen Foulelfmeter verwandelte Sakina Karchaoui (45.+4) vor 30.267 Fans im Groupama Stadium sicher.

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„Da muss sie nicht runtergehen in die Grätsche“, ärgerte sich Popp über ihre Wolfsburger Teamkollegin: „Dann ist es schwer, einem 0:2 hinterherzulaufen.“ Kadidiatou Diani (40.) hatte zuvor nach einem Freistoß die Unordnung der deutschen Defensive genutzt. Diese Kaltschnäuzigkeit ging den Deutschen ab – wieder einmal.

Gwinn erzielt den deutschen Ehrentreffer

Gwinn (82.) machte die Schlussphase mit einem verwandelten Handelfmeter zwar noch einmal spannend. Aus dem Spiel heraus aber fehlte die Durchschlagskraft, Hrubeschs Matchplan mit der Doppelspitze aus Popp und Lea Schüller ging nicht auf.

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Mut machte dem 72-Jährigen, dass seine Wechsel funktionierten und eine Schlussoffensive aufkam. „Die Mannschaft kann das Selbstvertrauen aus der zweiten Hälfte mitnehmen“, betonte Hrubesch, der mit seinem Team noch bis Dienstag in Lyon bleibt und den kommenden Gegner kurz nach Abpfiff schon unter die Lupe nahm.

Verliert Deutschland, ist Hrubeschs Amtszeit vorbei

„Ausschnitte“ habe er sich zeigen lassen vom parallelen 0:3 (0:2) des Oranje-Teams bei den Weltmeisterinnen aus Spanien. Er glaubt an einen letzten Kraftakt, damit seine Mission gelingt: „Die Geschichte ist noch nicht vorbei.“ Geht es jedoch schief, dürfte seine zweite Amtszeit als Nothelfer für das Frauen-Nationalteam beendet sein. (lg/sid)

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