Luis Enrique
  • Luis Enrique möchte mit seinen Spaniern gegen Italien nicht nur den Einzug ins WM-Finale perfekt machen. Für ihn ist das Spiel eine Gelegenheit, sich für das verlorene WM-Finale 1994 zu „rächen“.
  • Foto: imago/Agencia EFE

Spaniens Trainer Luis Enrique: Rache an Italien für mieses Foul?

Das Beste kommt bekanntlich (fast) zum Schluss. Italien und Spanien spielen am Dienstag (21 Uhr, ARD) in Wembley den ersten EM-Finalisten aus. Während die „Squadra Azzurra“ ihren iberischen Nimbus knacken will, sucht Spaniens Trainer „Vendetta“ für die WM 1994.

Jetzt, nach 27 langen Jahren, sei endlich die Zeit für die große Revanche gekommen, jubelten die spanischen Medien. Was war passiert? 1994, WM-Viertelfinale zwischen Italien und Spanien. Die Azzurri führen kurz vor Schluss 2:1, als Mauro Tassotti Luis Enrique im Strafraum zu Boden rammt. Elfmeter gibt’s nicht, Spanien fliegt raus, die Bilder des blutüberströmten Enrique gehen um die Welt. „Er wollte den Schiedsrichter und Tassotti töten und dann auch mich, als ich ihn packte“, sagte der damalige Physiotherapeut Senen Cortegoso einmal.

EM 2020: Spanien-Trainer Luis Enrique brennt auf Revanche gegen Italien

Das Online-Portal „Culemania“ sieht darin noch heute „das Blut eines ganzen Landes“. Die Spanier sind also heiß auf das Duell. Torhüter Unai Simón, der zum legitimen Nachfolger von „San Iker“ Casillas avanciert, forderte nicht weniger als den Titel: „Wir müssen jetzt die EM gewinnen.“ Trainer Luis Enrique sieht das ähnlich, formulierte aber zurückhaltender: „Wir alle wollen ins Finale kommen und gewinnen.“

Selbstbewusste Töne der Spanier, die erst spät im Turnier mit ihrem Fußball zu begeistern begannen. Mit zwölf Toren führt die „Furia Roja“ knapp vor Italien (elf), liegt zudem bei Passquote und Ballbesitz klar an der Spitze. Auch die Historie spricht für Spanien: Bei der vierten EM in Folge spielen beide Nationen gegeneinander, immer in schicksalhaften Spielen.

32 Spiele ohne Niederlage: Führen Altmeister Chiellini und Bonucci auch ins EM-Finale?

Bis auf 2016 (0:2 im Achtelfinale) hatten die Spanier die besseren Karten. Besonders bitter aus Azzurri-Sicht dürfte das verlorene Endspiel von 2012 (0:4) sein. Damals wie heute dabei: Giorgio Chiellini und Leonardo Bonucci, für Bastian Schweinsteiger aktuell „die besten Innenverteidiger der Welt“. Dass Italien seit 32 Partien ungeschlagen ist und 13 Siege am Stück feiern konnte, liegt auch an den Routiniers.

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Mit Spanien wartet „eine großartige Mannschaft“, weiß Bonucci. Man träume zwar, aber „mit den Füßen auf dem Boden“. Roberto Mancini, beim 94er-Duell nicht dabei, ist „stolz, dieses Team trainieren zu dürfen“. Lorenzo Insigne mahnte zwar, „wir haben noch nichts erreicht“. Doch nur drei Jahre nach der verpassten WM 2018 steht die neu aufgebaute Elf vor der vorläufigen Krönung. Vorausgesetzt, der Sieg im Halbfinale gelingt.

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