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Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter
  • Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter hält einen erneuten Corona-Ausbruch in München durch EM-Feiern für möglich.
  • Foto: imago/kolbert-press

Münchner Oberbürgermeister warnt vor Corona-Ausbruch während der EM

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter hält einen erneuten Corona-Ausbruch in seiner Stadt durch Fan-Ansammlungen bei den Spielen der EM außerhalb des Stadions für durchaus denkbar. Russland leitet erste Maßnahmen ein.

„Bei den Feiern“, sagte der SPD-Politiker in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung vor dem EM-Auftaktmatch der deutschen Nationalmannschaft am Dienstag (21 Uhr/ZDF und MagentaTV) gegen Weltmeister Frankreich, „können wir nicht für Abstände sorgen. Das können wir auch nicht entzerren.“

Dieter Reiter: Corona-Ausbruch in München durch EM-Feiern möglich

Vor dem Hintergrund der Erfahrungen der Münchner Behörden mit teils gewalttätig eskalierten Massenansammlungen im Englischen Garten nach Lockerungen der Corona-Schutzregeln soll eine kontinuierliche Auswertung der Erkenntnisse über das Verhalten der Anhänger rund um die Turnierspiele an der Isar erfolgen. „Wir werden genau hinschauen und analysieren, was wir gegebenenfalls anders regeln und können“, kündigte Reiter an und setzt außerdem auf Vernunft und Verantwortungsbewusstsein der Fans: „Man muss sich nicht unbedingt in den Armen liegen, sondern kann auch alleine die Arme hochreißen und jubeln.“

Im direkten Umkreis des Münchner Stadions hingegen sieht der 63-Jährige trotz der Zulassung von rund 14.000 Zuschauern keine Gefahr eines neuen Infektionsherdes: „Durch das Hygienekonzept ist weitgehend sichergestellt, dass rund um die Arena kein neuer Corona-Ausbruch entsteht.“

Corona: Sorge um Ausbreitung bei deutschem EM-Spiel in München

Reiter rechtfertigte die Begrenzung der Zuschauerzahl bei den insgesamt vier Spielen in seiner Stadt gegen den Druck der UEFA mit seiner Verantwortung für die Bevölkerung: „Ich hätte immer so entschieden, dass die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger das Interesse der Fußball-Verbände überwiegt.“

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In Reiters Freude über „ein gutes Signal, mal wieder sportliches Entertainment zu sehen, dass die Menschen ein bisschen ablenkt“, mischt sich eine gehörige Portion Bedauern für die Situation der gebeutelten Tourismus-Branche in München. Rein wirtschaftlich sei die reduzierte EM-Variante für München „ein herber Verlust“, weil im Normalfall alle vier Spiele ausverkauft und Hotels sowie Gastronomiebetriebe ausgebucht gewesen wären, meinte Reiter: „Diese Einnahmen sind so natürlich nicht zu erzielen.“

Ausbreitung des Coronavirus: St. Petersburg beschränkt Massenevents

Die örtlichen Behörden in St. Petersburg haben aufgrund der Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie Massenevents mit über 3000 Menschen verboten. Dies teilte die Stadtverwaltung am Montag nach dem ersten Wochenende der Fußball-EM mit. In der nördlichsten Millionenstadt der Welt war am Wochenende an der Blutskirche das große Public Viewing gestartet, wo tausende Menschen das Russland-Spiel gegen Belgien (0:3) verfolgten. Zu große Ansammlungen sollen nun zunächst ausbleiben.

Ab Donnerstag soll in den öffentlichen Fanzonen zudem kein Catering oder Essensverkauf mehr stattfinden, Ausnahme sind Getränke. In St. Petersburg ist für die kommenden Tage herrlich sommerliches Wetter gemeldet, in den sogenannten weißen Nächten wird es nachts zudem nicht komplett dunkel. Russlands Nationalmannschaft bestreitet ihr zweites Vorrundenspiel am Mittwoch (15 Uhr/MagentaTV) gegen Finnland erneut in St. Petersburg. Erst die abschließende Begegnung der Vorrunde gegen Dänemark steigt dann am 21. Juni in Kopenhagen. (dpa/pia)

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