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Christian Eriksen wird von Kameras geschützt
  • Abgeschirmt von seinen Nationalmannschaftskollegen und Sanitätern wurde Christian Eriksen aus dem Stadion getragen.
  • Foto: -/Rowohlt Archiv/dpa

Eriksen-Drama: Hat das Fernsehen zu viel gezeigt?

Nach dem Freitags-TV-Flop im Ersten, das die EM als Circus Halliballi abfeierte, ging es am Samstag erst einmal fabelhaft weiter. MagentaTV hatte zwar noch mehr Streamingprobleme als SkyGo, was niemand je für möglich gehalten hätte. Aber beim Telekom-Sender geht es um Fußball pur. Das war prima (falls man Empfang hatte). Und das ZDF machte richtig Bock auf die EURO – bis Christian Eriksen zusammensackte. Seither wird diskutiert: Ist das Zweite zu lange in Kopenhagen geblieben? Und musste als Ersatz unbedingt der Bergdoktor Patienten reanimieren?

Der Schock: Das Zweite hat sicher nicht alles richtig gemacht. Dass Béla Réthy live schildern musste, wie Eriksen Herzmassagen erhielt – hier hätte der Sender früher zurück nach Mainz geben können. Und die TV-Bilder der UEFA, die sonst jeden Flitzer rückstandsfrei aus ihren Übertragungen tilgt, hätten diskreter sein müssen.

ZDF und Béla Réthy meistern Umgang mit dem Eriksen-Schock

Aber: Schlussendlich waren die ZDF-Verantwortlichen ebenso schockiert wie jeder einzelne Zuschauer. Und weil auch am Lerchenberg Menschen das Programm machen und keine Maschinen, verdient sich der Sender Lob, wie angemessen er mit der Situation umgegangen ist.

Kommentator Béla Réthy ging gekonnt mit dem Zusammenbruch von Christian Eriksen um. (c) dpa
Béla Réthy meistert Eriksen-Schock
Kommentator Béla Réthy ging gekonnt mit dem Zusammenbruch von Christian Eriksen um.

Die Experten: Die Weltmeister Christoph Kramer und Per Mertesacker im Studio des ZDF in Mainz haben die richtigen Worte gefunden. Dass weitergespielt wurde, hat niemand verstanden. Kramer beklagte: „Für mich der absolute Wahnsinn.“ Der sichtlich mitgenommene Mertesacker sah es genauso: „Man fragt sich, warum die noch gespielt haben. Ich kann es nicht begreifen.“ Da sprachen Menschen und keine Fußball-Experten.

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Der Kommentator: Gut, dass der weltläufige und sprachgewandte Béla Réthy kommentiert hat. Der 64-Jährige schwieg, wenn es nichts zu sagen gab: „Ich möchte da nicht spekulieren. Das ist Sensationsheischerei.“ Und zur Fortsetzung wählte er weise Worte: „Es wird ein Ergebnis bei diesem Fußballspiel geben. Es spielt keine Rolle, aber es zählt.“ Auch Réthy trug dazu bei, dass das ZDF insgesamt so gut reagiert hat, wie es an einem Abend nur möglich war, an dem Fußball plötzlich völlig unwichtig wurde.

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