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  • Toni Kroos zählt auch in seinem elften Jahr beim Nationalteam zu den absoluten Leistungsträgern.
  • Foto: WITTERS

„Dann komme ich nicht mehr!“: DFB-Star Kroos und seine EM-Erwartungen

Man sollte vermuten, dass einer wie er, der im Weltfußball schon alles gesehen hat, eher abgeklärt mit dem Start dieser EM umgeht. Doch weit gefehlt. Auch vor seinem sechsten großen Turnier mit der DFB-Auswahl ist Toni Kroos eine fast schon kindliche Vorfreude anzumerken. Der 31-Jährige ist festen Willens, die Scharte der WM 2018 auszumerzen.

Manchmal nagt der Zahn der Zeit auch an ihm, das kann Kroos nur schwer verhehlen. Die Frage, wie er sich denn die freie Zeit im DFB-Quartier in Herzogenaurach vertreibe, ob nun mit Basketball oder dem allseits beliebten Padle-Tennis, konterte er spitzbübisch. „Ich bin inzwischen in der Gruppe Regeneration angekommen“, sagte er dann mit Blick auf sein Alter. „Beim Padle legst du ja auch Wege zurück, die spare ich mir lieber für die Spiele auf.“

Das DFB-Team trifft auf den Welt- und den Europameister

Er wird sie gehen müssen, soviel ist sicher. Weil Kroos als Taktgeber in der Mittelfeld-Zentrale gesetzt ist und die Gruppengegner, allen voran Frankreich (Dienstag) und Portugal (19.6.), ihm und seinen Kollegen alles abverlangen dürften. Der amtierende Weltmeister, der aktuelle Europameister, dazu die Ungarn als Außenseiter (23.6.). Mit Blick auf das deutsche Vorrundenfeld sagt Kroos nicht ohne Grund: „Unser größter Gegner ist die ganze Gruppe! Sie zu überleben, wäre ein Statement.“

Ein erstes zumindest. Kroos will nicht zu weit vorausschauen, dazu ist der Weg in diesem Turnier mit den weiteren potenziellen Gegnern ab dem Achtelfinale viel zu ungewiss. Sehr schnell könnte etwa ein Duell mit den Engländern in deren Wohnzimmer Wembley blühen. Soviel aber sei klar: „ Ich finde es wichtig, dass man die Situation realistisch einschätzt und nicht behauptet, dass wir derzeit zwei Klassen besser als Frankreich sind. Aber die Erwartungshaltung darf nie sein, dass man nur ein paar Punkte holt.“ Sollte das im deutschen Lager mal der Fall sein, so betont es Kroos, „dann komme ich nicht mehr. Meine Erwartungshaltung ist, dass man jedes Spiel gewinnen will.“

Auch Kroos enttäuschte bei der schwachen WM 2018

Adel verpflichtet eben, wer weiß das besser als der hochdekorierte Kroos. Auch deshalb schmerzte der historische Rückschlag vor drei Jahren in Russland umso mehr, als das DFB-Team erstmals überhaupt in der WM-Vorrunde ausschied. Auch Kroos, damals sichtlich erschöpft vom gerade erst bewerkstelligten Champions-League-Triumph mit Real Madrid, kam nie an sein wahres Leistungsvermögen heran. Mahnend hebt er nun den Zeigefinger und sagt: „Jeder von uns muss eine bessere Form haben als 2018.“

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Nun also gleich die Franzosen, die wohl härteste Prüfung, die die EM bereithalten kann. Wie bei der letzten, als das leicht favorisierte DFB-Team im Halbfinale mit 0:2 scheiterte. Kroos war dabei und erinnert sich: „Das mussten wir aus meiner Sicht nicht verlieren.“ Zeit, dass sich was dreht? Schenkt man dem Regisseur Glauben, ist das möglich: „Wir müssen uns vor Frankreich nicht verstecken!“

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