Leon Goretzka erzielt das 2:2 – Deutschland ist weiter
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2:2! Goretzkas Hammer rettet Deutschland die EM

Man denkt ja gern, man hätte im Fußball schon alles gesehen. Doch er zeigt immer wieder neue Facetten. Nach einem völlig verrückten Wechselbad der Gefühle zog Deutschland doch noch ins EM-Achtelfinale ein, obwohl das DFB-Team beim 2:2 (0:1) gegen Ungarn über weite Strecken bitter enttäuschte.

Ganze sechs Minuten waren es noch bis zum nächsten, tiefsten Tiefpunkt in der deutschen Fußball-Geschichte. Sechs Minuten bis zum Ende, dem frühen Aus bei dieser EM. Dann aber drosch der eingewechselte Leon Goretzka („Bin überglücklich”) die Kugel mit Wucht in die Maschen. Das 2:2, ein Remis, das gleichbedeutend war mit einem Sieg. Zur Belohnung gibt es nun am Dienstag das heiße Duell mit England in London.

EM 2021: Deutschland rettet sich mit 2:2 gegen Ungarn ins Achtelfinale

Aber was war das für eine schwere Geburt. Vielleicht deutete die Orientierungslosigkeit mehrerer DFB-Akteure schon vor dem Anpfiff darauf hin. In aller Seelenruhe schlenderten sie in Richtung der ungarischen Kabine, stutzten dann kurz vor der Eingangstür und machten gerade noch rechtzeitig wieder kehrt. Die Macht der Gewohnheit. Zwei Mal zuvor musste das DFB-Team in München die Gästekabine belegen, diesmal war Deutschland erstmals auch laut Spielplan das gastgebende Team.

Dank Leon Goretzka steht Deutschland im EM-Achtelfinale. picture alliance/dpa
Dank Leon Goretzka steht Deutschland im EM-Achtelfinale.
Dank Leon Goretzka steht Deutschland im EM-Achtelfinale.

Zu hören war davon nichts. Die heißblütigen Fans der Ungarn übernahmen sofort das Kommando, leider hatten sie die in Budapest im Stadion herrschenden Sitten und Gebräuche mitgebracht. Die meisten von ihnen pfiffen auf Abstandsregeln oder Masken und bildeten einen großen Pulk.

EM 2021: Schock durch Szalai – Deutschland kurz vor dem Turnier-Aus

Elf Minuten waren gespielt, da war dann tatsächlich kein einziger deutscher Fan mehr unter den 14.500 Besuchern zu hören. Schockstarre in der Münchner Arena, nachdem der Freiburger Sallai flankte und der Mainzer Szalai einköpfte. Ein halbes deutsches Tor, nur eben für Ungarn (11.). Plötzlich war Deutschland Gruppenletzter. Und raus!

Da war dann sogar Petrus außer sich und schickte sintflutartige Regenfälle in die Arena hinab. Ein Zorn des Wettergottes, der das DFB-Team nur kurz beflügelte, als Hummels die Latte traf (21.). Der Rest war viel zu statisch und ängstlich.

Rettung im Regen: Goretzka schießt Deutschland ins EM-Achtelfinale

Dabei blieb es – und dennoch glich Deutschland aus, weil Hummels vor Keeper Gulacsi an die Kugel kam und Havertz sie per Kopf ins Tor verlängerte (66.). Das 1:1 auf das zu diesem Zeitpunkt eigentlich nichts hindeutete.

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Die Rettung? Nein, noch nicht. Denn nun wurde es ganz verrückt. Ganze 15 Sekunden nach dem Anpfiff schlief die deutsche Deckung, agierte viel zu zögerlich –  vor allem in Person von Kimmich und Sané – und Schäfer brachte Ungarn wieder in Front. Das 1:2 (68.). Aber doch nicht das Ende, weil Goretzkas Strahl das DFB-Team rettete. Ein Spiel der Deutschen, fast zum Vergessen. Aber an diesen Abend wird man sich noch lange erinnern.

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