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Roggow, Wieckhoff, St. Pauli
  • Talente unter sich: Jannes Wieckhoff (r.) gegen Franz Roggow
  • Foto: Imago

Entscheidung gefallen: So geht es mit St. Paulis Eigengewächs Wieckhoff weiter

Das letzte Fragezeichen kann gestrichen und ein Haken hinter die Sache gemacht werden: Jannes Wieckhoff stand als einziger St. Pauli-Profi aus der Vorsaison noch vor einer ungeklärten Zukunft, als er am vergangenen Samstag mit dem Team in die Vorbereitung gestartet ist. Jetzt kann das Eigengewächs wieder ruhiger schlafen, sein in zwei Wochen auslaufender Vertrag wird verlängert. Das gab St. Pauli am Mittwochnachmittag bekannt.

Gerade mal 21 Lenze hat er auf dem Buckel – und schon so viele bittere Erfahrungen sammeln müssen, wie sie andere Fußballer über ihre gesamte Karriere nicht anhäufen. Immer wieder meldete sein wichtigstes Arbeitsgerät, der Körper, gravierende Störfunktionen, zuletzt legte ihn seit Oktober des vergangenen Jahres eine schwere Knieverletzung komplett lahm.

Aus diesem Grund standen die Zeichen zwischendurch auch eher mal auf Trennung. Noch im Frühjahr war die Tendenz eher dahin gegangen, Wieckhoff, der seit 2012 in Braun und Weiß aktiv ist, nicht behalten zu wollen. Vermutlich ist es vor allem Timo Schultz zu verdanken, dass es jetzt doch anders kommt.

St. Paulis Trainer Timo Schultz ist der größte Förderer von Jannes Wieckhoff

Der Coach ist der größte Förderer des Rechtsverteidigers, den niemand außer ihm auf dem Zettel hatte, als er ihn bei Dienstantritt 2020 aus der U19 zu den Profis hochzog und ihn zum Saisonstart in Bochum (2:2) gleich in die Startelf beförderte. Eine Woche später gelang Wieckhoff beim 4:2 gegen Heidenheim sogar sein erstes Profi-Tor, nur wenige Tage später aber begann das das persönliche Unglück. In Sandhausen zog er sich eine Fußverletzung zu, von dem Tag an bis heute kamen nur noch sechs weitere Zweitliga-Einsätze hinzu.

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Trotzdem darf Wieckhoff bleiben. Weil der Trainer und auch Sportchef Andreas Bornemann an ihn glauben, weil alle gesehen haben, was bei ihm möglich ist, wenn der Körper mitspielt. Er habe, sagte Sportchef Andreas Bornemann, bei seinen Einsätzen nachgewiesen, dass er in der zweiten Liga absolut konkurrenzfähig sei. „Er ist aktuell auf einem sehr guten Weg und wir sind zuversichtlich, dass er in der kommenden Spielzeit an seine bislang gezeigten Leistungen für uns anknüpfen kann.“

Timo Schultz wies darauf hin, dass „wir sicher etwas Geduld mit ihm haben müssen“, Wieckhoff habe schließlich fast eine komplette Saison verpasst. „Jannes hat eine schwere Zeit hinter sich, umso mehr freut es mich für ihn, dass er wieder mit uns auf dem Rasen stehen kann.“ Was auch für Wieckhoff selbst gilt. „Es macht großen Spaß, wieder gemeinsam mit meinen Mitspielern zu trainieren“, sagte er. „Mein voller Fokus gilt jetzt der Saisonvorbereitung, um möglichst bald auch wieder Spiele zu absolvieren.“ 

St. Pauli hat bei der Nummer wenig bis nichts zu verlieren. Monetär dürfte das Volumen im überschaubaren Bereich liegen, und im Idealfall bekäme man für kleines Geld einen Spieler, der auf jeden Fall das Potenzial mitbringt, sich in der 2. Liga zu behaupten.

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