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  • Guido Burgstaller
  • Foto: Imago

Wie St. Pauli Guido Burgstaller ersetzen will

Der „Trans-Rapid“ aus Hamburg-St. Pauli ist in Wien angekommen und Fahrgast Guido Burgstaller nach seinem zweijährigen Gastspiel auf dem Kiez „endlich wieder zu Hause und bei meinem Herzensverein“, wie es der Österreicher formuliert. Branchenüblich. Während viele St. Pauli-Fans nach dem nun auch offiziellen vorzeitigen Wechsel des Publikumslieblings, der innerhalb kurzer Zeit zum braun-weißen „Fußballgott“ avanciert war, noch ihre Wunden lecken und die ehemaligen Gefährten den Abgang bedauern, arbeiten die Verantwortlichen längst mit Hochdruck an der Nachfolge des Toptorjägers. Kann dauern.

Das Gute: Die Hängepartie um den Transfer inklusive Wirbel um einen aus guten Gründen abgebügelten Wechsel nach Nürnberg ist mit der Bekanntgabe am Samstagmittag endlich beendet und die sportliche Leitung kann sich zu 100 Prozent auf das konzentrieren, was kommt. Genauer gesagt: wer kommt.

„Natürlich waren wir auf den Abschied von Guido grundsätzlich vorbereitet, aber jetzt haben wir in dieser Sache definitiv Klarheit und können unseren vollen Fokus nach vorne richten“, sagt Sportchef Andreas Bornemann im Gespräch mit der MOPO.

Schultz bedauert Burgstallers Abschied: „Tolles Verhältnis“

Nicht ganz so gut darauf vorbereitet war der erste Testspielgegner Hetlinger MTV, der in der Halbzeit der Partie (13:0 für St. Pauli) am Sonntag ein von der Gäste-Mannschaft signiertes Burgstaller-Trikot verloste. Jetzt ein Retro-Trikot. Das sorgte für einige Lacher, was Präsident Oke Göttlich im Halbzeit-Interview am Stadionmikrofon mit den Worten kommentierte, Bornemann und Chefscout Jan Sandmann würden schon einen neuen Stürmer finden, der viele Tore schießt.

Eine Herkulesaufgabe, der man sich bei St. Pauli bereits widmet, seit Burgstaller wenige Tage nach Saisonende die Verantwortlichen erstmals persönlich und damit offiziell darüber in Kenntnis gesetzt hat, dass er aus familiären Gründen trotz eines Vertrages bis 2023 näher an seine Heimat Kärtnen wechseln möchte.

Trainer Timo Schultz bedauert den Abgang von „Burgi“ und äußerte sich nach dem Test in Hetlingen erstmals dazu. „Ich hatte mit Guido ein tolles Verhältnis“, so der Coach. „Ich kann Rapid nur zu einem tollen Stürmer und Menschen gratulieren.“ Natürlich habe er im Vorfeld mit Burgstaller über dessen Wechsel-Wunsch gesprochen. „Als Trainer habe ich gesagt: Du musst unbedingt bleiben. Als Vater habe ich Verständnis für seine Situation.“ 

Bornemann über St. Paulis Transfer-Pläne: „Müssen etwas machen im Sturm“

Burgstallers Weggang reißt eine Lücke. „Uns fehlt auf jeden Fall ein Stürmer, der uns viele Tore geschenkt hat, aber auch eine Persönlichkeit in der Kabine“, sagt Marcel Hartel. Der Mittelfeldspieler weiß: „Ihn eins zu eins zu ersetzen, wird schwer.“

Nach dem Abgang von Burgstaller und zuvor Simon Makienok und Maximilian Dittgen klafft im Sturm ein riesiges Loch. Mindestens zwei neue Angreifer wird der FC St. Pauli holen, davon im Idealfall einen Hochkaräter, wenn der umkämpfte Markt ihn hergibt. Kein leichtes Unterfangen.

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500.000 Euro fixe Ablöse, die sich mit realistischen Nachschlägen nach MOPO-Informationen auf 800.000 Euro und bestenfalls sogar auf über eine Million verdoppeln kann, hat St. Pauli zur Verfügung und auch das eingesparte Gehalt Burgstallers. Hinzu dürfte zeitnah die zu erwartende Millionen-Ablöse (mindestens drei) für Daniel-Kofi Kyereh kommen.

Geld, das reinvestiert werden kann und soll. In Qualität, die sofort hilft, aber auch Perspektive hat. „Die Neuner- und auch Zehner-Position haben Priorität bei unseren Aktivitäten und Planungen“, so Bornemann, der klarstellt: „Wir wollen und müssen etwas machen im Sturm, keine Frage.“

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