Medic, St. Pauli
  • Jakov Medic veredelt einen Freistoß von Eric Smith gegen Straelen zum 2:1.
  • Foto: Imago

Schultz mahnt: Was bei St. Pauli nicht zum Standard werden sollte

Die Zahl für sich genommen ist ausgesprochen respektabel. 28 Torschüsse standen am Ende des 4:3-Pokalerfolgs gegen den SV Straelen nach dem Schlusspfiff für den FC St. Pauli zu Buche. Das lässt auf offensive Präsenz schließen, die war auch vorhanden, allerdings nicht so, wie man sich das beim Kiezklub generell vorstellt.

David Otto ist ein kluger Kopf und natürlich absoluter Fachmann, was den Fußball angeht. Und so fiel sein Urteil trotz des Erfolgs und eines eigenen Treffers nüchtern aus, die Luft nach oben bei seiner Mannschaft war ihm nicht entgangen. „Wir müssen noch klarere Torchancen herausspielen”, forderte der 23-Jährige. „Wir haben drei Tore nach Standards gemacht, das ist gut. Aber auch aus dem Spiel heraus muss mehr Gefahr ausgestrahlt werden.”

St. Pauli tut sich schwer, sich Chancen aus dem Spiel heraus zu kreieren

Damit hieb er mitten rein in die Kerbe, die Timo Schultz ebenfalls aufgemacht hat. „Dass wir von vier Toren drei nach Standards schießen, sagt schon etwas aus”, monierte der Coach, der bereits nach dem 2:2 von Hannover die fehlenden klaren Möglichkeiten bemängelt hatte. „Wir tun uns gerade schwer, Chancen herauszuspielen. Und die Chancen, die wir haben, nutzen wir nicht. Das ist ein Thema, daran müssen wir arbeiten.” Da gäbe es mächtig was zu tun. „Aber da müssen wir auch schnell Fortschritte machen.”

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Die über die bisherige Saison gesammelten Statistiken belegen das, was Schultz und Otto als Sorgenkind ausgemacht haben. Neun Treffer haben die Kiezkicker bisher erzielt, nur ein Drittel davon allerdings aus dem Spiel heraus. Beim 3:2 gegen Nürnberg gelang dies Lukas Daschner, beim Remis von Hannover Johannes Eggestein, in Duisburg gegen Straelen schließlich David Otto.

Nach Leart Paqarada wird bei St. Pauli auch Eric Smith zum Standard-Speizialisten

Auf der Gegenseite ist die neu gewonnene Stärke bei Standards natürlich ein Faustpfand. Nach Leart Paqarada, bei dem diese Qualität schon lange bekannt ist, hat sich am Samstag auch Eric Smith mit einem Treffer und zwei Assists in der Gruppe der Experten etabliert. „Wir trainieren das mächtig. Jetzt ist es gerade eine Phase, in der sich das auszahlt”, sagte Schultz, mahnte aber: „Wir können nicht in jedem Spiel drei Tore nach Standards machen, das wird wahrscheinlich nicht funktionieren.”

Schon am nächsten Sonntag ist es wenig realistisch. Gegen ein physisch starkes Team wie den 1. FC Kaiserslautern wäre es sehr von Vorteil, wenn sich St. Pauli nicht nur auf gefährliche Standards verlassen müsste.

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