Schultz, St. Pauli
  • Timo Schultz war mit einigem von dem, was ihm seine Mannschaft gegen Straelen anbot, nicht zufrieden.
  • Foto: Imago

Worüber sich St. Paulis Coach Timo Schultz „maßlos” ärgert

Die Voraussetzungen waren klar definiert. „Wenn wir auch noch im Pokal in die nächste Runde kommen, können wir von einem gelungenen Saisonstart sprechen“, hatte Timo Schultz vor dem Kick gegen den SV Straelen gesagt. „Am Ende haben wir es geschafft“, sagte der Coach des FC St. Pauli nach dem mühevollen 4:3 (2:2), „wenngleich sicher nicht auf die Art und Weise, wir uns das vorgestellt haben.“

Es gab so einiges, was dem 44-Jährigen sauer aufgestoßen sein wird. Schultz bringt man nicht so schnell auf Zinne, seinen Spielern gesteht er vieles zu, auch Fehler. Aber eines kann er nicht ausstehen: Wenn man sich nicht zu 100 Prozent einbringt. Und davon gab es zu viele in den braun-weißen Reihen vor 5874 Fans in der Duisburger Arena. „So, wie wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, macht man einen Gegner stark“, schimpfte er. „Da müssen wir in aller Deutlichkeit drüber sprechen. Denn so wird es nicht funktionieren.“

St. Paulis Trainer Timo Schultz wählt klare Worte: „Ein absolutes No-Go!“

So habe man nicht mal die Garantie, gegen einen Regionalligisten, der zudem hervorragend eingestellt war und auch den Weg nach vorne gesucht hat, zu gewinnen. „Das ist wirklich etwas, worüber ich mich maßlos ärgere. Mal einen Fehlpass spielen, mal daneben schießen oder eine Chance nicht verwerten, da habe ich Verständnis für.“ Nicht mit der nötigen Intensität und Schärfe ins Spiel zu gehen, sei dagegen „ein absolutes No-Go“.

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Die von Schultz benannten Nachlässigkeiten ermöglichten Straelen die Treffer durch Vicario (19.) und Nshimirimana (42.). Zwischendrin hatten in Eric Smith (25.) und Jakov Medic (40.) zwei der raren Kiezkicker mit Normalform das Spiel vermeintlich gedreht. Dabei ist Schultz schon klar, dass so etwas mal passieren kann. „Ich war als Spieler von St. Pauli auch in der Situation, gegen einen vermeintlich übermächtigen Gegner zu spielen. Ich weiß selbst, dass das umgekehrt psychologisch ein kleiner Nachteil sein kann.“ Aber man könne ja trotzdem am Anschlag spielen, das müsse er verlangen „ohne Wenn und Aber, da gibt es keine Diskussion“.

Schultz sicher: Bei St. Pauli gibt es viel zu bereden

Nach dem Wechsel wurde es dann besser, „schon recht kontrolliert mit relativ wenig Konterchancen für den Gegner“, es blieb aber auch ereignisreich: Die erneute Führung durch David Otto (62.), der überzogene Platzverweis für Manolis Saliakas (77.), Vicarios 3:3 mit einem pfiffigen Freistoß, als er Keeper Dennis Smarsch schlecht aussehen ließ (80.). Als alles bereits auf Verlängerung hindeutete, war dann Medic ein zweites Mal zur Stelle (90.). „Ich habe jetzt zwei Tage Zeit, das Spiel zu analysieren“, sagte Schultz. „Und dann werden wir am Dienstag und Mittwoch viel zu bereden haben.“

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