Ritzka, Paqarada, St. Pauli
  • Lars Ritzka wird am Samstag vermutlich den verletzten Leart Paqarada vertreten.
  • Foto: IMAGO/Eibner

Warum St. Paulis Paqarada-Ersatz Ritzka an seinem Einsatz zweifelt

Seine Rolle im Kader ist eine der denkbar undankbarsten. Lars Ritzka ist quasi darauf angewiesen, dass der Mann, der auf seiner Position gesetzt und absoluter Leistungsträger ist, entweder verletzt oder gesperrt ist, um zu Einsätzen zu kommen. Niemals würde er Leart Paqarada einen dieser beiden Fälle wünschen, der nun aber eintritt: Weil Paqarada angeschlagen fehlen wird, wird Ritzka am Samstag beim Heimspiel gegen Heidenheim mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in der Startelf stehen. Wobei Ritzka dem Braten noch nicht traut.

„Seit dem letzten Jahr habe ich mir das angewöhnt“, antwortete er auf die Frage, ob er sich jetzt schon einen Kopf mache wegen des Spiels. „Vor dem Hinspiel gegen Sandhausen war Paqa auch angeschlagen und sollte eigentlich pausieren. Aber dann kamen die Corona-Fälle bei Sandhausen und im letzten Moment wurde das Spiel abgesagt.“ Deswegen sei er da vorsichtig, „es kann noch alles passieren“.

St. Paulis Lars Ritzka erwartet gegen Heidenheim ein intensives Spiel

Exakt ein Dutzend Zweitliga-Einsätze hat der ehemalige Verler seit seiner Ankunft im Sommer 2021 angehäuft, elf davon sind Einwechslungen gewesen. Lediglich in der letzten Partie der Vorsaison stand Lars Ritzka in der Anfangsformation – weil Paqarada nicht fit war. Das in der Jugend von Hannover 96 ausgebildete Kraftpaket machte seine Sache beim 2:0 gegen Düsseldorf prima, und auch Heidenheim jagt dem 24-Jährigen jetzt nicht die blanke Angst ein.

„Ich glaube, es wird ein interessantes Spiel“, sagte er. „Heidenheim ist für seine Intensität bekannt, und wenn man sich die ganzen Statistiken von Sprintwerten, High-Speed-Metern, Kilometern anschaut, sind sie das Maß aller Dinge. Aber ich glaube, wir sind auch nicht ganz schlecht in den Bereichen.“ Und die letzten Spiele gegen Heidenheim – zuletzt gab es vier Siege in Folge – hätten gezeigt, dass man auf jeden Fall mithalten können. Zudem sei es ein Heimspiel, „und da haben wir lange nicht mehr verloren“.

Lars Ritzka fehlen bei St. Pauli „viele Kleinigkeiten“, die verbessert werden müssen

Heidenheim als Gegner könnte Ritzka sogar liegen, denn er kann sich mit seinesgleichen messen. Leart Paqarada sei ein deutlich kreativerer Spieler als er, „er will viel mehr den Ball haben. Ich bin vielleicht einen Tick athletischer, ein bisschen mehr aufs Defensive fokussiert“, lautete Ritzkas Selbsteinschätzung. Von seinem „Vorgesetzten“ könne er sich in Sachen Offensive und Spiel mit dem Ball noch einiges abschauen: „Die Bälle, die er spielt, die Abläufe, die von den Außenverteidigern erwartet werden – da versuche ich, von ihm zu lernen.“

Gutes Stichwort. Lernen muss bei St. Pauli noch die ganze Mannschaft, und zwar möglichst fix, um die Lage nicht noch bedrohlicher zu machen. „Aus meiner Sicht sind es viele Kleinigkeiten, die zusammenkommen, und nicht ein großes Hauptthema, wo du jetzt sagst, wenn du da mal eine Woche intensiv dran arbeitest, dann kannst du es abstellen“, urteilte Ritzka. Selbst beim 0:2 gegen Regensburg habe man „gut verteidigt. Von den Statistiken her lassen wir mit die wenigstens Chancen zu. Aber es ist auch blöd, wenn man zwei Chancen zulässt und beide reingehen.“

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Mit der Konsequenz, im Tableau langsam, aber stetig abzurutschen. „Ich glaube, wenn wir aus der letzten Saison was lernen, dann das, dass es wichtig ist, die Tabelle außen vor zu lassen“, sagte Ritzka. Man könne es bei seinem Heimatklub Hannover sehen, wie schnell alles gehen kann. 96 war schlecht gestartet, „jetzt gewinnen sie vier Mal am Stück und sind oben dran“. Die Themen, an denen man arbeite, seien die gleichen, „egal ob wir Erster, Siebter, Dreizehnter oder Achtzehnter sind“.

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