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Hauke Wahl schreit
  • Hauke Wahl fühlt sich bei St. Pauli sehr wohl. Gegen Ex-Klub Kiel sollen drei Punkte her.
  • Foto: IMAGO / Schreyer

Vor Duell mit Ex-Klub Kiel: Wie St. Paulis Frauen Hauke Wahl inspiriert haben

Die Vorfreude? „Extrem“, sagt Hauke Wahl. Nach fünf Jahren bei Holstein Kiel, zuletzt als Kapitän, tritt der gebürtige Hamburger am Sonntag mit dem  dem FC St. Pauli gegen seinen Ex-Klub an. Freundschaften ruhen für 90 Minuten, in dieser Woche herrscht Funkstille. Keine Frotzeleien per Kurznachricht, keine Wetten. Für den Innenverteidiger „zählt nur St. Pauli“, nur der Sieg. Und ein Lied.

„Ich will unbedingt gewinnen und meine ersten drei Punkte zu Hause holen“, formuliert Wahl klipp und klar das Ziel. Viermal in Serie haben seine Kiezkicker nur remis gespielt – und noch viel schlimmer: im eigenen Stadion noch kein Tor geschossen. Ein Tor am Millerntor hat Wahl aber gerade erst erlebt, auf der Tribüne, als Zuschauer beim Frauen-Derby.

Hauke Wahl: „Jetzt ist der Tor-Fluch gebrochen”

Inspiration, wie Wahl auf MOPO-Nachfrage erzählt. Der 29-Jährige spricht von einem „besonderen“ Erlebnis und „unfassbar viel Spaß“. Auch Neu-Stürmer Simon Zoller war dabei.  „Ich hatte mehrmals während des Spiels Gänsehaut.“ Beim 1:7-Ehrentreffer der St. Paulianerinnen explodierte das Stadion. „Ich habe dann zu Zolli gesagt: Jetzt ist der Fluch gebrochen. Jetzt hat unsere Frauen-Mannschaft das erste Tor geschossen in unserem Stadion, jetzt sind wir dran.“ Jetzt will er endlich auf dem Rasen jubeln, wenn „Song 2“ von Blur aus den Boxen dröhnt. Wahl grinsend: „Die Tor-Hymne macht sehr viel Spaß.“

Welle der Begeisterung: Die Spielerinnen des FC St. Pauli wurden trotz der 1:7-Niederlage gegen den HSV frenetisch gefeiert. IMAGO/Eibner
Die Spielerinnen des FC St. Pauli machen die Welle mit den Fans
Welle der Begeisterung: Die Spielerinnen des FC St. Pauli wurden trotz der 1:7-Niederlage gegen den HSV frenetisch gefeiert.

Das gilt auch für seine ersten Monate bei St. Pauli – obwohl die Punktausbeute „nicht die ist, die wir haben wollen“, wie Wahl klarstellt. „Wir hätten aus den vier Unentschieden locker auch zehn bis zwölf Punkte holen können. Da sind wir punktemäßig etwas hinten dran.“ Aber der Weg sei der richtige, die Leistungen seien stark. Jetzt müssen Tore und Punkte her.

Wahl schwärmt vom Kiezklub

Von den nackten Resultaten abgesehen, hätten die ersten Monate bei seinem neuen Verein seine „Erwartungen komplett übertroffen“, schwärmt der Abwehrrecke.  „Es ist ein wunderschönes Gefühl. Ein großes Privileg, in der Heimat zu wohnen und zu spielen, auch noch für so einen bedeutenden Verein.“ Jetzt habe er es „geschafft, St. Pauli richtig kennenzulernen. Und St. Pauli hat sehr viel Wucht. Ich bin unfassbar glücklich, für den Verein zu spielen.“

Wahl möchte nicht, das die Worte branchen-üblich und PR-poliert wirken. Schnell schiebt er nach: „Das sage ich nicht nur, um mir irgendwelche Sympathien zu erschleichen. Ich fühle das wirklich. Da können Sie meine Frau fragen. Der sage ich das sehr häufig, dass ich sehr glücklich bin.“ Bei St. Pauli, meint er in diesem Fall. Aber sicher auch mit seiner Frau.

Klares Ziel gegen Ex-Klub Kiel: Drei Punkte für St. Pauli!

Um Emotionen geht es auch am Sonntag. Es ist ein „besonderes Spiel“ für Wahl, natürlich. „Es betrifft ja nicht nur mich, auch meine Familie, die werden alle kommen.“ Und nicht mehr Kiel anfeuern, sondern die Kiezkicker.

Wahl will abliefern, wie immer. Auch deshalb betont er: „Es geht nicht um mich oder meine Vergangenheit, sondern um St. Pauli gegen Holstein Kiel. Da ist es extrem wichtig, dass wir das Spiel gewinnen.“ Damit ein extremes Glücksgefühl folgt. Ohrwurm inklusive.

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