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St. Paulis Kapitänin Annie Kingman im Duell mit Dana Marquardt vom HSV – vor einer proppenvollen Tribüne. 19.710 Zuschauende waren am Millerntor dabei.
  • St. Paulis Kapitänin Annie Kingman im Duell mit Dana Marquardt vom HSV – vor einer proppenvollen Tribüne. 19.710 Zuschauende waren am Millerntor dabei.
  • Foto: WITTERS

Historisches Frauen-Derby am Millerntor: Der HSV siegt – aber ALLE gewinnen

Es war ein Ergebnis, welches den Klassenunterschied der Frauenteams des FC St. Pauli und HSV ausdrückte. Es war aber trotzdem ein Abend, an dem es keine Verlierer gab: Mit 1:7 (0:4) unterlagen die Kiezkickerinnen ihren Stadtrivalinnen, die hochverdient in das Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen sind. Gefeiert haben dennoch alle der 19.710 Zuschauer:innen im Millerntorstadion, die für einen neuen Rekord bei einem Frauenfußballspiel in Hamburg sorgten. Und den beiden Mannschaften einen unvergesslichen Abend bescherten.

Als der Abpfiff ertönte, ging die Feier erst so richtig los. Minutenlange, lautstarke Jubelgesänge dröhnten durch das Millerntor. Und das, obwohl St. Pauli gegen die Stadtrivalinnen zuvor chancenlos geblieben ist. Doch es war ein besonderer Abend, das wurde schon lange vor dem Anpfiff besonders gefeiert.

Derby-Stimmung schon vor dem Anpfiff

Bereits eine Stunde vor Spielbeginn begann das verbale Duell auf den Rängen. Die Ultra-Gruppen beider Vereine attackierten sich schonungslos. „Scheiß HSV“- oder „Scheiß St. Pauli“- Sprechchöre waren keine Seltenheit. Derby-Charakter vom Feinsten. Als beide Teams bei „Hells Bells“ einliefen und es von der Gegengerade, auf der die St. Pauli-Ultras Platz nahmen, eine Choreographie samt bengalischer Feuer zu sehen gab, bebte das Millerntor. Das tat es auch nach Anpfiff, obwohl Larissa Mühlhaus (3.) und Lisa Baum (6.) den HSV schon früh auf die Siegesstraße gebracht hatten. Der grandiosen Stimmung konnte an diesem Abend nichts anhaben. „Wir sind unfassbar dankbar, dass wir so eine Kulisse erleben durften. Das war für uns und für alle Hamburger ein Riesen-Fußballfest“, sagte HSV-Kapitänin Sarah-Vanessa Stöckmann, die sich auch über eine dominante Leistung ihrer Mannschaft freuen durfte.

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Die erst 16-jährige Baum erzielte nach 21 Minuten das 0:3. Und nach mehreren vergebenen Großchancen köpfte Stöckmann ihre Farben nach einem Freistoß zum 0:4 (45.+1). Dass St. Pauli nicht wie der HSV in der 2. Bundesliga spielt, sondern in der eine Klasse tiefer angesiedelten Regionalliga Nord, wurde auch nach der Halbzeit deutlich. Victoria Schulz (60.) und Mühlhaus (63./Elfmeter) schraubten das Ergebnis in die Höhe, aber der St. Pauli-Support ging immer weiter.

St. Paulis Ehrentreffer sorgt für einen perfekten Abschluss

In den Schlussminuten erhob sich das gesamte Millerntor. Die Standing Ovations, sie wurden nicht mal vom 0:7 durch Mühlhaus (88.) unterbrochen. Als Joline Floeter nur zwei Minuten später (90.) den Ehrentreffer für St. Pauli erzielte, brachen alle Dämme. „Das war einfach ein großes Fußballfest“, schwärmte Präsident Oke Göttlich. Vanessa Zawada pflichtete ihm bei: „Jeden Traum vergisst man irgendwann. Aber das heute werden wir unser ganzes Leben nicht vergessen.“

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