So denkt Ex-St. Pauli-Profi Daschner über Hürzeler, Zoller und die Bundesliga
In der vergangenen Rückrunde gehörte er zu den herausragenden Akteuren beim FC St. Pauli, nach drei Jahren auf dem Kiez ist Lukas Daschner dann im Sommer zum VfL Bochum gewechselt. Er fühlt sich in der Bundesliga angekommen, hat zu seinem Ex-Klub aber weiterhin eine sehr emotionale Bindung und prophezeit dessen Trainer langfristig eine Zukunft im Oberhaus, wie er im Gespräch mit der MOPO erklärt. Und er ist absolut davon überzeugt, dass ein ehemaliger Bochumer am Millerntor noch richtig einschlagen wird.
In der vergangenen Rückrunde gehörte er zu den herausragenden Akteuren beim FC St. Pauli, nach drei Jahren auf dem Kiez ist Lukas Daschner dann im Sommer zum VfL Bochum gewechselt. Er fühlt sich in der Bundesliga angekommen, hat zu seinem Ex-Klub aber weiterhin eine sehr emotionale Bindung und prophezeit dessen Trainer langfristig eine Zukunft im Oberhaus, wie er im Gespräch mit der MOPO erklärt. Und er ist absolut davon überzeugt, dass ein ehemaliger Bochumer am Millerntor noch richtig einschlagen wird.
MOPO: Wie ist es, wieder nah an der Familie zu sein, an den alten Freunden, in der Heimat? Und hat das bei Ihrem Wechsel auch eine Rolle gespielt?
Lukas Daschner: Natürlich ist es schön, wieder nah der Heimat zu sein und Familie und Freunde wiederzusehen. Es war allerdings nicht der ausschlaggebende Punkt, dass ich meine Karriere heimatnah fortsetzen kann. Dass es jetzt so gekommen ist, fühlt sich dennoch gut an.
Was haben Sie für Ihren weiteren Weg mitgenommen aus den drei Jahren in Hamburg?
Ich war relativ jung, als sich gewechselt bin. Für mich und meine Entwicklung war es von daher ein überragender Schritt, schließlich war ich das erste Mal weit weg von der Familie und raus aus meinem gewohnten Umfeld. Das hat mich enorm geprägt. Insofern bin ich froh, diesen Schritt gemacht zu haben.
Wo liegen die gravierendsten Unterschiede zwischen 2. und 1. Liga?
Die individuelle Qualität ist in der Bundesliga noch einmal höher. Und zwar in allen Mannschaftsteilen, egal ob im Tor, der Defensive oder Offensive. Die Spieler sind noch abgezockter, nahezu jeder Fehler wird bestraft. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass die 2. Bundesliga eine große Qualität hat, was man immer wieder im DFB-Pokal vor Augen geführt bekommt. Die Zweite Liga hat da in den letzten Jahren aufgeholt.
„In Bochum ist noch Luft nach oben“
Bislang stehen fünf Einwechslungen und ein Assist beim VfL zu Buche. Sind Sie zufrieden mit dem bisher Erreichten?
Mit meinen Leistungen bin ich bis dato zufrieden und glücklich, dass ich in der Bundesliga angekommen bin. Dennoch ist natürlich noch Luft nach oben. Zunächst arbeite ich darauf hin, mehr Spielzeit zu bekommen und mein Startelfdebüt in der Bundesliga zu geben. Ich versuche mich Woche für Woche über gute Trainingsleistung anzubieten. Es gibt aber auch Faktoren, die mit hineinspielen, wenn wir wie zum Beispiel in Leipzig zunächst einmal die Defensive in den Mittelpunkt rücken.

Bochum ist eher schleppend in die Saison gestartet, noch sieglos, wenngleich der Punkt in Leipzig natürlich enorm wichtig gewesen ist. Ihr Ex-Klub hingegen schwebt auf einer Welle des Erfolgs. Wie intensiv verfolgen Sie den Weg des FC St. Pauli?
Sehr intensiv. Die letzten drei Samstagabendspiele konnte ich schauen. Generell versuche ich, so viele Spiele wie möglich von St. Pauli zu gucken, aber manchmal überschneidet es sich eben mit unserem Spielplan. Ich hatte drei wunderschöne Jahre am Millerntor, habe eine tiefe Verbindung zum Klub und die Leute dort alle ins Herz geschlossen. Dem FC St. Pauli wünsche ich nur das Beste!
Gibt es noch stabile Verbindungen zum einen oder anderen ehemaligen Kollegen? Na klar. Es gibt genügend Jungs oder Mitarbeiter, zu denen ich noch Kontakt halte. Mit Marcel Hartel, Eric Smith, Manolis Saliakas, Nikola Vasilj oder zu den Physios. Und natürlich zu Trainer Fabian Hürzeler.
„Hürzeler verkörpert den absoluten Siegeswillen“
Sie kennen Spielstil, Trainingsgestaltung und Umgang von Fabian Hürzeler bestens, haben unter ihm auch einen großen Schritt nach vorne gemacht. Was zeichnet ihn aus?
Er strahlt eine gewisse Gelassenheit aus, ist dabei von seiner Spielidee überzeugt und klar in der Vermittlung. Er gibt Vertrauen und hat ein offenes Ohr für die Spieler. Zudem verkörpert er den absoluten Siegeswillen, das merkt man auch an der Seitenlinie. Dass St. Pauli an der Tabellenspitze steht, kommt nicht von ungefähr und ist ein riesiges Verdienst von Fabi. Der Weg wird für ihn über kurz oder lang eine Liga höher führen.
St. Paulis prominentesten Neuzugang kennen Sie aus der gemeinsamen Vorbereitung bestens. Was darf man in Hamburg von Simon Zoller noch erwarten.
Simon ist ein wichtiger Faktor in der Kabine. Er kann die Jungs mitreißen, ist aufgrund seiner Erfahrung auch ein Ansprechpartner für die jüngeren Spieler. Darüber hinaus verkörpert er auch eine hohe Qualität auf dem Platz, wenn er die Kugel im Sechzehner bekommt, ist die Chance sehr groß, dass er das Tor trifft und so das Stadion zum Jubeln bringt. Die Fans müssen sich noch ein bisschen gedulden, können sich aber auf ihn freuen.