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Timo Schultz
  • Timo Schultz beschwört im Teamkreis die Einheit.
  • Foto: WITTERS

„Eine Riesen-Chance“: St. Pauli gibt sich trotz Corona-Chaos kämpferisch

Der FC St. Pauli trotzt allen Widrigkeiten, sendet trotz der Corona-Welle in der Mannschaft vor dem nächsten Aufstiegs-Duell am Samstag bei Schalke 04 kämpferische Botschaften und will unbedingt antreten. Nach den Hiobsbotschaften der vergangenen Tage gibt es ermutigende Signale.

Gute Nachrichten sind nicht nur herzlich willkommen im momentanen braun-weißen Ausnahmezustand – sie werden regelrecht herbeigesehnt. Und so wird das, was monatelang routinemäßig zur Kenntnis genommen wurde, jetzt mit großer Erleichterung und echter Freude quittiert: Am Dienstag hat es keine positiven Corona-Tests gegeben.

Negativ ist positiv! Nie galt das mehr als jetzt. Eine Garantie, das die Corona-Welle im Team gestoppt ist, ist das noch nicht, aber zwei Tage in Folge ohne Neuinfektion machen Hoffnung.

St. Pauli: Hartel zurück im Training

Das gilt auch für die Rückkehr von Marcel Hartel auf den Trainingsplatz. Der Mittelfeldmann, der am Vortag zu den 13 fehlenden Spielern gehört hatte, mischte wieder auf dem Rasen mit und ist somit keiner der bislang bestätigten zehn Corona-Fälle, die mit Ausnahme des bereits am Freitag positiv getesteten Philipp Ziereis vom Verein nicht namentlich genannt werden.

Sportchef Andreas Bornemann stellte am Dienstag klar, dass St. Pauli auf Schalke antreten will. „Stand jetzt sehen wir keinen Anlass, bei der DFL die Absetzung des Spiels zu beantragen.“ Zum einen stehen St. Pauli derzeit gemäß der Corona-Regularien in der Spielordnung genügend einsatzfähige Spieler zur Verfügung. Zum anderen sei eine Verlegung auch gar nicht das Ziel. „Wir wollen keine Spielchen spielen, um nicht antreten zu müssen. Wir werden auch nicht in Selbstmitleid zerfließen, sondern wollen möglichst eine gute, konkurrenzfähige Mannschaft aufbieten.“


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Darauf setzen neben der DFL auch Bremen, Darmstadt und der HSV. Der Kiezklub hofft, dass sich aktuell positive Spieler nach sieben Tagen aus der Isolation heraustesten und beim vorletzten Saisonspiel dabei sein können. Die besten Chancen gibt es aktuell bei Ziereis, aber auch bei den anderen neun Profis, deren PCR-Test am Sonntag positiv war, nachdem es am Samstag diverse auffällige Schnelltests gegeben hatte.

Wer beispielsweise schon am Freitag oder Samstag erste Symptome hatte, könnte bestenfalls nach den derzeit in Hamburg geltenden Corona-Regeln am kommenden Donnerstag oder Freitag durch das zuständige Gesundheitsamt des Bezirks Mitte aus der Quarantäne entlassen werden – anschließende kardiologische Untersuchung der Team-Ärzte inklusive. Auf diese Weise könnten es Spieler noch in den Kader für Schalke schaffen.

Bornemann: Gehen kein Risiko

„Wir sind zuversichtlich, dass uns das gelingt, aber es gibt keine Garantien“, sagt Bornemann.  Die Gesundheit der Spieler stehe in jedem Fall an erster Stelle. „Bei allem Ehrgeiz und eigenen Ambitionen, es noch schaffen zu können, werden wir nichts riskieren.“

Das gilt auch für den Trainingsalltag. Die derzeit gesunden Spieler testen sich jeden Morgen nach dem Aufstehen selbst, fahren bereits umgezogen zum Training, werden dort erneut getestet, bevor sie den Platz betreten, und duschen nach dem Training zu Hause.

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Die infizierten Profis wiederum werden täglich von der medizinischen Abteilung aufgesucht und getestet, um den Infektionsverlauf zu verfolgen.

Nach dem Absturz auf Tabellenplatz fünf mit drei Punkten Rückstand auf einen direkten Aufstiegs- und den Relegationsplatz greift St. Pauli auf Schalke nach dem letzten Strohhalm.

„Wir haben den Anspruch, dort ein gutes Spiel zu machen und es gibt nicht den Anlass, jetzt in Selbstmitleid zu zerfließen“, erklärt Bornemann und sagt fast schon beschwörend: „Für die Mannschaft und jeden Einzelnen ist das Spiel eine Riesen-Chance, am Samstagabend in einem ausverkauften Stadion auflaufen zu können, sich zu messen und zu verhindern, dass nach dem Spiel in der Arena der Freibier-Hahn aufgeht und sich alle jubelnd in den Armen liegen.“ Schalke sei die „Chance, als Gruppe nochmal ein Zeichen zu setzen“.

Wie diese Gruppe dann aussieht, weiß noch niemand. Die Kadernominierung wird zum Zeit- und Test-Spiel.

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