Fan-Ärger über Dankert: Hat der Rostocker Schiri etwas gegen St. Pauli?
Selbst neutrale Fußballfans müssen konstatieren, dass der FC St. Pauli in den vergangenen Spielen nicht gerade von Schiedsrichter-Entscheidungen verwöhnt worden ist. Die Kiezkicker und ihr Anhang mussten zuletzt einige Pfiffe oder Nicht-Pfiffe hinnehmen, die gravierende negative Auswirkungen auf das Spielgeschehen und sogar Spielausgang hatten und dafür sorgten, dass die Fans auch im Heimspiel gegen Nürnberg auf 180 waren.
Mit Pfiffen und Flüchen war das Schiedsrichtergespann um Referee Bastian Dankert am Freitagabend zur Halbzeitpause und nach Spielschluss in die Katakomben des Stadions begleitet worden, zwischenzeitlich hatte es wütende „Schieber, Schieber!“-Rufe gegeben.
Selbst neutrale Fußballfans müssen konstatieren, dass der FC St. Pauli in den vergangenen Spielen nicht gerade von Schiedsrichter-Entscheidungen verwöhnt worden ist. Die Kiezkicker und ihr Anhang mussten zuletzt einige Pfiffe oder Nicht-Pfiffe hinnehmen, die gravierende negative Auswirkungen auf das Spielgeschehen und sogar Spielausgang hatten und dafür sorgten, dass die Fans auch im Heimspiel gegen Nürnberg auf 180 waren.
Mit Pfiffen und Flüchen war das Schiedsrichtergespann um Referee Bastian Dankert am Freitagabend zur Halbzeitpause und nach Spielschluss in die Katakomben des Stadions begleitet worden, zwischenzeitlich hatte es wütende „Schieber, Schieber!“-Rufe gegeben.
Timo Schultz lässt Schiri-Ärger nicht als Ausrede zu
Dankert war nicht verantwortlich für den Last-Minute-Ausgleich der Gäste. Den verpassten Sieg hatte sich St. Pauli selbst zuzuschreiben. Auch Trainer Timo Schultz wollte weder Spielverlauf noch Spielausgang an der Schiedsrichter-Leistung festmachen. Aber im Stadion, beim Großteil der Fans, herrschte das kollektive Gefühl, dass der eigentlich Unparteiische überwiegend und im Zweifel zugunsten der Gäste entschieden hatte. Mal wieder.
In den Ärger über Dankert, der drei Gelbe Karten gezeigt hatte, alle gegen St. Pauli und Afeez Aremu früh auf dem Kieker hatte, mischten sich auf den Straßen rund ums Stadion und im Netz Bemerkungen, dass das ja auch kein Wunder sei, da Dankert aus Rostock komme. Und überhaupt pfeife Dankert so oft St. Pauli.
Letzteres ist – neben der Tatsache, dass der gebürtige Schweriner Dankert in Rostock wohnt – Fakt. Drei der letzten sechs Heimspiele der Kiezkicker wurden vom 41-jährigen Sportwissenschaftler geleitet: Das 0:3 gegen Hannover, das 1:0 gegen Heidenheim und das 1:1 gegen Nürnberg. Durchaus eine ungewöhnliche Häufung.
Bastian Dankert: St. Pauli-erfahren – vor allem am Millerntor
Fakt ist auch, dass der Sportwissenschaftler vom Brüsewitzer SV überdurchschnittlich viele Spiele des FC St. Pauli leitet. Man kann Dankert sogar als ausgewiesenen St. Pauli-Spezialisten bezeichnen.
18 Partien der Braun-Weißen hat er in seiner Karriere gepfiffen, so viele Spiele wie von keinem anderen Zweitligisten. Diese hohe Zahl wird übrigens nur noch von den Bundesligisten Bayern München und Augsburg (je 20 Dankert-Einsätze) und Mainz 05 (19) getoppt. St. Pauli zählt also zu Dankerts Top vier.
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Auffällig: Dankert ist auch Millerntor-Spezialist. Alle seiner letzten fünf St. Pauli-Partien seit Januar 2021 waren Heimspiele – und sieben der letzten acht. Er kennt das Stadion, die besondere Atmosphäre, ist also Millerntor-erfahren. Das dürfte der Grund für seine regelmäßige Ansetzung auf dem Kiez sein.
Aber pfeift er regelmäßig zum Nachteil von St. Pauli? Lässt sich eine unterstellte latente Benachteiligung an Resultaten ablesen? Nein.
Sieben der besagten 18 Spiele unter Leitung Dankerts hat St. Pauli gewonnen, bei fünf Remis und sechs Niederlagen. In den letzten fünf Heimspielen mit dem 1,89-Mann an der Pfeife gelangen den „Boys in Brown“ drei Siege bei einem Remis und einer Niederlage.
St. Pauli profitierte auch schon von Dankert-Entscheidung
Wer Dankert eine latente Benachteiligung der Kiezkicker im Spiel gegen Nürnberg unterstellt, sollte auch das Heimspiel gegen Heidenheim auf dem Schirm haben. Als Jakov Medic in der 22. Spielminute den Ball im eigenen Strafraum an die Hand bekam, blieb Dankerts Pfeife stumm – bei einer Szene, wie sie in dieser Saison schon so oft zu Elfmetern geführt hatte. Die Gäste fühlten sich krass benachteiligt. St. Pauli sagte vielen Dank(ert) und siegte am Ende 1:0.
Rostock ist und bleibt auf dem Kiez ein Reizwort. Dass mit Dankert ein Rostocker am Millerntor Dauergast ist, mag für viele Fans einen Beigeschmack haben. Argwohn ist noch nachvollziehbar. Mehr gibt seine St. Pauli-Bilanz aber nicht her.