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Luca Zander verlässt den FC St. Pauli
  • Bei Luca Zander wird der St. Pauli-Abschied sicher sehr emotional ausfallen.
  • Foto: WITTERS

Tränen-Abschied am Millerntor: St. Pauli verliert seine gute Seele der Kabine

Neben Christopher Avevor und Leart Paqarada (MOPO berichtete) wird am Sonntag ein weiterer fester Bestandteil die St. Pauli-Familie verlassen. Nach dann insgesamt sechs Jahren am Millerntor geht für Luca Zander das braun-weiße Licht aus, und der junge Mann mit dem großen Herzen wird vermutlich die eine oder andere Träne verdrücken.

Der Rechtsverteidiger, der seit der Verpflichtung von Manolis Saliakas ins zweite Glied gerückt ist und dessen Rolle ab der kommenden Saison Philipp Treu vom SC Freiburg übernehmen wird, zählt seit Jahr und Tag zu den ausnehmend positiven Erscheinungen beim Kiezklub. Bei Zander passiert nicht nur zwischen den Ohren, sondern auch auf emphatischer Ebene wahnsinnig viel. „Er hat ein unheimlich gutes Gespür für Situationen außerhalb des Fußballs“, schwärmte Coach Fabian Hürzeler. „Als Mensch ist er einfach jemand, der ein Gefühl hat: Okay, mein Mitspieler braucht Unterstützung, ihm geht’s nicht gut, er ist unzufrieden, unglücklich, was kann ich für ihn tun?“

St. Pauli-Coach Hürzeler schwärmt vom Menschen Zander

Und jeder Teamsportler weiß, wie wichtig solche Leute für das Gesamtgefüge sind. „Das hat mir extrem geholfen, weil ich wusste, dass er extrem präsent war in der Kabine“, fuhr Hürzeler fort. „Auch die Spieler bei Laune zu halten, die unzufrieden waren. Da war er für uns als Trainerteam eine enorm wichtige Stütze.“ Entsprechend habe er zu Zander „eine der engsten Verbindungen“.

Der Ex-Bremer erfüllte diese Rolle auch, als er registriert hatte, dass ihn Saliakas überholt hatte. „Natürlich ist es für Luca nicht einfach gewesen, weil er in der Rückrunde nicht viel gespielt hat“, sagte Hürzeler. „Trotzdem, und das rechne ich ihm extrem hoch an, war er immer präsent für die Mannschaft und die, die nicht gespielt haben. Ich kann ihm nur alles Gute für die Zukunft wünschen. Ich weiß, dass er ein sehr talentierter und guter Spieler ist, der noch ein paar gute Fußballjahre vor sich hat.“

Immer wieder warfen Luca Zander Verletzungen aus der Bahn

Wenn denn die Gesundheit mitspielt. 118 Einsätze für St. Pauli klingen erstmal viel, das relativiert sich aber, wenn man hochrechnet, dass in den sechs Jahren nahezu doppelt so viele möglich gewesen wären. Elf Einträge umfasst seine Verletzungshistorie zu Kiezklub-Zeiten bei „transfermarkt.de“, ausgenommen den Schulterbruch aus dem Frühjahr 2019 und die Achillsehnenprobleme rund um den Jahreswechsel 2022/23 waren es meist kleinere Geschichten, die ihn immer wieder aus dem Rhythmus gebracht haben.

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Und trotzdem ist Luca Zanders Abgang ein herber Verlust für den FC St. Pauli. Menschen wie er sind rar gesät im bisweilen gefühlsarmen Profi-Geschäft. Und es wird wohl niemanden geben, der die guten Wünsche von Fabian Hürzeler für den 27-Jährigen nicht vorbehaltlos unterschreibt.

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