Timo Schultz, FC St. Pauli, Werder Bremen
  • Im Januar 2006 steuerte Timo schultz zum 3:1-Pokalerfolg gegen Werder (r. Frank Baumann) einen Treffer bei.
  • Foto: imago/Baering

St. Paulis Schultz: Rückkehr nach Bremen „eine tolle Geschichte“

Die Beziehung ist eine spezielle, das ist kein Geheimnis. Timo Schultz‘ Weg im Profi-Fußball begann einst beim SV Werder Bremen, am Samstag nun kehrt der 44-Jährige als Trainer des Zweitliga-Tabellenführers FC St. Pauli in Weserstadion zurück.

Man schrieb das Jahr 1996. „Ich bin aus Ostfriesland zu Werder in die U19 gegangen, war zum ersten Mal von Zuhause weg in einer tollen Stadt“, erinnert sich Schultz mit Wonne zurück und ergänzt: „Bremen ist wirklich absolut lebenswert, ich habe dort auch mein Abi gemacht. Von daher werde ich die Zeit immer in schöner Erinnerung behalten.“ Viele seiner ehemaligen Mitspieler und damals schon Verantwortlichen seien immer noch im Verein, man habe hier und da noch Kontakt, „aber es ist auch schon ganz schön lange her“.

An Dieter Eilts und Co. kam Timo Schultz nicht vorbei

Auf 107 Einsätze in der Drittliga-Mannschaft der Grün-Weißen war der defensive Mittelfeldspieler bis zu seinem Wechsel zum VfB Lübeck anno 2000 gekommen, für die Profis indes hatte es nicht gereicht – aus gutem Grund. Damals sei er 17, 18 Jahre jung gewesen, habe kaum 70 Kilo gewogen und gegen Schwergewichte wie Dieter Eilts gar keine Chance gehabt. „Es war für mich eine Wahnsinnserfahrung, in dieser Mannschaft überhaupt mittrainieren zu dürfen, die damals ja noch im Europapokal der Landesmeister gespielt hat“, sagt Schultz heute.

Mit St. Pauli schlug Schultz Werder im DFB-Pokal 2006

In der Folge kreuzten sich die Wege des Spielers und des Ex-Klubs diverse Male, auch im Trikot des FC St. Pauli. Unvergessen dabei natürlich das DFB-Pokal-Viertelfinale am 25. Januar 2006, als der damalige Drittligist den Champions-League-Teilnehmer bei Eis und Schnee mit 3:1 aus dem Wettbewerb fegte – auch weil Schultz zum 3:1-Endstand traf. Diese Partie werde in seiner Ansprache zum jetzt anstehenden Spiel aber keine Berücksichtigung finden, „ich will meine Jungs nicht mit ollen Kamellen langweilen. Früher war ja auch nicht alles besser“, erklärt Schultz grinsend.

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An ein weiteres Duell gut ein Jahr später hat er indes ebenso intensive Erinnerungen. Am 27. April 2007 siegte Schultz mit St. Pauli 2:0 gegen Werders Reserve, übernahm dadurch erstmals die Tabellenführung und stieg am Ende schließlich in die 2. Liga auf. „Wir sind damals im Pulk der ganzen St. Pauli-Fans zum Stadion gefahren“, blickt er zurück. 8000 der 9500 Zuschauer:innen waren aus Hamburg angereist. „Alle, die damals dabei waren, werden das nie vergessen. Nach dem Spiel war eine unfassbare Stimmung, das hat uns damals auch in Richtung Aufstieg getragen. Das war gigantisch!“ Er selbst hatte mit einem Tor und einer Vorlage entscheidenden Anteil daran.

Für St. Paulis Trainer ist die Rückkehr „natürlich was Besonderes“

Und jetzt also das nächste Pflichtspiel-Wiedersehen. Im Unterhaus, gegen Werders Profis, als Spitzenreiter. „Es ist natürlich für mich etwas Besonderes, in Verantwortung als Cheftrainer von St. Pauli in ein voll besetztes Weserstadion zurückzukehren, das ist eine tolle Geschichte“, räumt Schultz ein und kündigt an: „Es wird ein Spektakel werden. Aber wir wollen natürlich trotzdem die drei Punkte holen.“

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