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Timo Schultz beim ersten Interview in Basel
  • Timo Schultz stand der Baseler Medienabteilung Rede und Antwort.
  • Foto: FC Basel

Erstes Interview nach Aus bei St. Pauli: Jetzt spricht Basel-Coach Timo Schultz

Er hat sich rar gemacht in den letzten sechs Monaten. Seit seiner Beurlaubung beim FC St. Pauli im Dezember 2022 hat sich Timo Schultz zurückgezogen aus der Öffentlichkeit und heimlich, still und leise an seiner Zukunft gebastelt. Die liegt bekanntlich beim FC Basel. Und der Medienabteilung seines neuen Arbeitgebers stand „Schulle“ nun erstmals nach langer Pause wieder für ein Interview zur Verfügung.

Ganz klar, „es ist auch für mich ein bedeutender Schritt“, gesteht Schultz. „Raus aus Hamburg, raus aus meinem Heimatverein, in dem ich selber gespielt habe, in dem ich als Jugend- und dann als Cheftrainer tätig war“. Aber er erwarte von seinen Spielern, dass sie aus ihrer Komfortzone rausgehen, „und das gleiche mache ich jetzt auch“. Er habe sich bewusst entschieden, die Stadt Hamburg zu verlassen, sich in Basel voll auf den Job zu konzentrieren. Und weil die Familie an der Elbe bleibe, habe er dann auch mehr als ausreichend Zeit dafür.

Ex-St. Pauli-Coach Timo Schultz seit Februar mit Basel in Kontakt

Im Februar bereits weilte Schultz nach MOPO-Informationen bereits zum ersten Mal in Basel, der Kontakt kam also schon vor langer Zeit zustande. „Als die Anfrage kam, habe ich nicht lange überlegen müssen“, sagte der 44-Jährige, der vor allem die vergangenen Wochen genutzt hat, um schon mal so ein bisschen anzukommen. Am Sonntag war er beispielsweise zum ersten Mal im Rhein schwimmen. „Das sieht fantastisch aus, wenn die ganzen Menschen mit dem Wickelfisch (eine Art Schwimmsack; Anm. d. Red.) reinspringen. Das hab ich dann auch gleich gemacht.“ Natürlich mit Auge auf den Schiffsverkehr, „ich habe schon geschaut, dass nicht grad ein großer Dampfer vorbeikommt“. Ansonsten sei er bisher bereits viel Fahrrad gefahren in der neuen Heimat, „und jedem, der in Basel wohnt, muss ich nicht erzählen, was für eine tolle Stadt das ist“.

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In naher Zukunft – die Vorbereitung beginnt am 21. Juni – bliebe ihm für so etwas dann nicht mehr viel Zeit. „Es ist eine Luxussituation, als Trainer ein paar Monate Zeit zu haben, sich auf den neuen Job vorzubereiten.“ Zum Beispiel damit, sich Spiele anzuschauen, um sich einen Eindruck davon zu verschaffen, wie das Niveau der Liga ist. Oder sich schon mal mit seinem neuen Trainerteam auszutauschen, die Menschen auf der Geschäftsstelle kennenzulernen oder den Dialog mit dem ein oder anderen älteren Spieler zu reden „um zu horchen, wie es in der Mannschaft aussieht“.

Timo Schultz beim Abschiedsspiel von Jan-Philipp Kalla Ende März am Millerntor WITTERS
Timo Schultz im St. Pauli-Trikot beim Abschied von Kalla
Timo Schultz beim Abschiedsspiel von Jan-Philipp Kalla Ende März am Millerntor

Wucht des Publikums in Basel als Parallele zum Millerntor

„Es ist ein fantastischer Verein, in der Stadt verwurzelt. Egal, wo man langfährt, es ist alles Rot und Blau. Das Stadion ist wunderschön und jeder, mal da war, weiß, was für eine Wucht das Publikum entfachen kann.“ Man merke schon, was möglich sei, was im Verein schlummere. Erweckt wurde das Potenzial in den vergangenen Jahren arg selten, „aber das sehe ich als Chance. Alle Leute, die ich bisher kennengelernt habe, haben nur eins im Sinn: Wie können wir den FCB wieder erfolgreich machen.“

Impliziert sind dabei natürlich auch seine eigenen Ambitionen. „Man kommt nicht als Trainer zum FC Basel, um Fünfter zu werden“, unterstrich Schultz, „eigentlich auch nicht, um Dritter zu werden.“ Wobei die über 20 Punkte Rückstand auf Meister YB Bern in der abgelaufenen Saison natürlich zu Demut mahnen. „Wir müssen aufholen, wir müssen Gas geben, weil die Lücke einfach viel zu groß war.“

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