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Loic Favé (M.) bastelt mit Eric Smith (l.) und Rico Benatelli am richtigen Rezept fürs Schalke-Spiel.
  • Loic Favé (M.) bastelt mit Eric Smith (l.) und Rico Benatelli am richtigen Rezept fürs Schalke-Spiel.
  • Foto: WITTERS

Taktik-Tüftler! So will St. Pauli-Trainer Favé Schalke schlagen

Die Vorfreude auf das seltene Treffen wächst. Erst zum siebten Mal gastiert Schalke 04 am Millerntor, zum ersten Mal an einem Samstagabend. Es könnte die bisher größte Prüfung für den Spitzenreiter St. Pauli werden.

„Schalke ist ein großer Name, auf den man normalerweise in der Zweiten Liga nicht trifft“, sagt Co-Trainer Loic Favé, der in Vertretung von Timo Schultz seine Millerntor-Premiere als Chefcoach feiert. Der 28-Jährige, der vor eineinhalb Jahren vom Eimsbütteler TV nach St. Pauli kam, freut sich auf die ungewohnte Anstoßzeit: „20.30 Uhr finde ich persönlich super. Samstagabend, Flutlicht und dann mit Zuschauern – mehr geht eigentlich nicht.“

St. Pauli-Trainer Favé warnt: „Schalke hat viel Wucht und Athletik“

In enger Absprache mit Schultz, der sich weiter in Quarantäne befindet, und dem zweiten Co-Trainer Fabian Hürzeler, bastelt Favé am Rezept, um die perfekte Heimbilanz auch gegen den siebenmaligen Deutschen Meister zu wahren. „Schalke hat eine Mannschaft mit viel Wucht und Athletik, die gerade bei Standards über Thomas Ouwejan sehr gefährlich ist“, warnt Favé. Dass S04-Knipser Simon Terodde verletzt fehlen wird, ist für ihn nicht automatisch ein Vorteil für Braun-Weiß: „Terodde ist ein Superstürmer, aber mit anderen Stürmertypen kommen auch andere Herausforderungen auf uns zu.“

Irvine oder Becker – Wer spielt für St. Pauli auf der rechten Seite der Raute?

Also gilt der Fokus erstmal dem eigenen Spiel, dieses Rezept hat sich schließlich bewährt.  Wer in der Mittelfeld-Raute auf der rechten Seite zum Zuge kommen wird, wollte der Coach nicht verraten. In Darmstadt und Nürnberg setzte St. Pauli auf Jackson Irvine, das Heimspiel gegen Sandhausen bestritt der offensivstärkere Finn-Ole Becker von Anfang an. „Jackson hat mehr defensiven Zugriff, seine Physis und seine Kopfballstärke sind wichtig. Becker kann nach Ballgewinn schnell aus dem Druck herauskommen, ihn kann man immer anspielen“, wägt Favé ab: „Wir sind froh, dass wir zwei so unterschiedliche Spielertypen haben.“

Becherwurf: Der letzte Schalke-Auftritt am Millerntor wurde zum Skandalspiel

Und natürlich hofft der Trainer, dass Guido Burgstaller nach seinem Tor bei Ex-Klub Nürnberg auch gegen seinen Ex-Klub Schalke wieder trifft. „Es ist immer speziell, gegen seine alten Vereine zu spielen“, sagt Favé: „Guido ist aber jemand, der sich davon frei machen kann und sich auf seine Dinge fokussiert.“

Burgstaller-Tore könnten auch die bösen Erinnerungen an den bislang letzten Auftritt der Königsblauen am Millerntor zumindest etwas relativieren. Am 1. April 2011 gewann Schalke durch Tore von Raúl und Julian Draxler mit 2:0, bei St. Pauli flogen Jan-Philipp Kalla und Fin Bartels vom Platz. Ein Becherwurf aus dem Publikum, der Linienrichter Thorsten Schiffner am Hinterkopf traf, führte zudem zum Spielabbruch. St. Pauli musste in der Folgesaison sein erstes Heimspiel in Lübeck austragen, der Schaden betrug insgesamt rund 400.000 Euro.

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Favé, der sieben Wochen vorher gerade volljährig geworden war, hat keine Erinnerungen an das Spiel. Was für den jungen Fußball-Tüftler zählt, ist die Gegenwart. „Wir wollen schon beim Aufwärmen eine starke Fokussierung erreichen“, sagt Favé: „Ein guter Start ist wichtig, deshalb versuchen wir, dass die Spieler mit einem guten Gefühl ins Spiel reingehen können.“

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