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Elias Saad vor einem Heimspiel am Millerntor
  • Elias Saads Vorfreude auf die Zeit bei der tunesischen Nationalmannschaft erhielt vor Ort schnell einen Dämpfer.
  • Foto: WITTERS

St. Paulis Saad im Haifischbecken: „Er muss sich erst einmal freischwimmen“

Die Euphorie war riesig, nachdem er von seiner ersten Nominierung für die Nationalmannschaft Tunesiens erfahren hatte. Gekrönt von einem zauberhaften Treffer beim 1:1 in Braunschweig. Der Trip selbst war dann eher ernüchternd für Elias Saad, der junge St. Paulianer kehrte ohne jede Einsatzminute wieder nach Hamburg zurück – und wird dennoch viel gewonnen haben.

„Ich glaube, dass diese Erfahrung ihn als Persönlichkeit, als Mensch entwickelt“, sagte Fabian Hürzeler, der einen kurzen Abriss darüber gab, wie es denn zugeht im Kreis einer Auswahl von Profi-Fußballern, die alle auf dem Platz stehen wollen und in jedem anderen Spieler einen Konkurrenten sehen: „Es ist nicht so, dass er dort in die Nationalmannschaft kommt und ihn jeder mit offenen Armen empfängt.“ Vielmehr müsse man sich als junger Spieler erst einmal freischwimmen in dem Haifischbecken. „Das sind alles gestandene Spieler dort, und es ist nicht so, dass jeder sofort mit dir redet.“

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Aber an solchen Situationen wachse Saad. Bei St. Pauli sei es schließlich nicht viel anders gewesen nach seiner Verpflichtung aus Norderstedt im vergangenen Winter, „da hat er sich auch erst einmal wehren müssen“. Und dies klaglos akzeptiert. Unvergessen eine Szene aus dem Wintertrainingslager in Benidorm, als Saad bei einer Spielform versehentlich Betim Fazliji foulte, sich sofort entschuldigte, aber trotzdem bei der nächstbesten Gelegenheit vom Nationalspieler des Kosovo mit Karacho umgesenst wurde.

Elias Saad glücklich bei der Rückkehr zu St. Pauli

Der 23-Jährige blieb ruhig seinerzeit, machte einfach weiter, machte seinen Frieden mit der Gangart – und ist längst geschätztes und akzeptiertes Mitglied der Gruppe, in der er seinen Platz gefunden hat. „Er war sehr glücklich, wieder hier zu sein, denn es war nicht so einfach für ihn“, erzählte Hürzeler. „Neue Umgebung, neue Mitspieler, andere Sprache – das ist alles nicht so einfach.“ Aber trotzdem sei es wichtig, diese Erfahrungen zu machen, „denn da entwickelt er sich, das ist mir sehr wichtig“.

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