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Jan-Philipp Kalla und Sören Gonther beim Torjubel
  • Sören Gonther (r.) und Jan-Philipp Kalla bejubelten gemeinsam manch einen St. Pauli-Treffer.
  • Foto: IMAGO/KBS-Picture

St. Paulis „herzensguter Mensch“ und die Katzenfutter-Episode

Die angekündigten Witterungsbedingungen passen irgendwie zu seinem Karriereweg. Eigentlich müsste die Sonne scheinen, wenn am Samstag um 15.30 Uhr am Millerntor (Sky live) das Abschiedsspiel von Jan-Philipp Kalla angepfiffen wird. Nun soll es angeblich regnen, aber auch diese Hürde wird „Schnecke“ zu nehmen wissen. Am grundsätzliche fröhlichen Charakter der Veranstaltung wird auch Petrus nichts ändern können.

Auch und vor allem die zahllosen ehemaligen Mitstreiter, die eigens für das Event an ihre alte Wirkungsstätte zurückkehren, haben mega Bock auf den Tag und gönnen dem Protagonisten die Show von Herzen. „Ich freue mich sehr für ihn, dass er diese Bühne bekommt, obwohl er nie im Rampenlicht gestanden hat und als herzensguter Mensch immer ein eher ruhiger Vertreter gewesen ist“, befindet stellvertretend für so viele Sören Gonther, der mit Kind und Kegel an die Elbe kommen wird.

Sören Gonther: Jan-Philipp Kalla war bei St. Pauli Integrationsbeauftragter

„Schnecke“, sagt Gonther im Gespräch mit der MOPO, „war bei uns immer ein Stückweit Integrationsbeauftragter für die neuen Spieler, um ihnen klarzumachen, wofür der Verein steht.“ Außerdem sei Kalla immer einer der ersten gewesen, wenn es darum ging, irgendwem irgendwo zu helfen. In allen Lebenslagen. Na gut, in fast allen.

Wegen OP: Ex-Kiezkicker Bernd Nehrig kann nicht spielen

Denn in einer Beziehung kannte Kalla keine Gnade mit den Kollegen. „Wir haben immer zusammen die Einstandsabende für die neuen Spieler auf dem Kiez organisiert“, erinnert sich der langjährige Kapitän Gonther. Die hätten sich dann den Fragen in einem Quiz stellen müssen, „und bei einer falschen Antwort gab es entweder einen Kurzen zu trinken oder für diejenigen, die keinen Alkohol zu sich nahmen, irgendwas Ekliges zu essen“. Letzteres war Kallas Spezialgebiet. „Und irgendwann ist er da mit einer Dose Katzenfutter aufgedribbelt, aus der die Jungs dann auch noch mit verbundenen Augen löffeln sollten“, erzählt Gonther lachend. „Das hat dann aber keiner gemacht.“

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Bei der dritten Halbzeit am Samstagabend wird das Buffet im Stadion vermutlich auch andere Speisen vorsehen. Einer, der sich ausschließlich dort ausleben kann, ist Bernd Nehrig. Der musste sich unlängst einer OP unterziehen, hat aktuell akutes Sportverbot und darf entsprechend nicht kicken. Was ihn aber mitnichten davon abhält, mit Jan-Philipp Kalla und all den alten Freunden einen großartigen Tag in Hamburg zu verbringen.

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