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  • Paderborns Pröger steht nach seinem 2:1 kopf, St. Paulis Vasilj und Benatelli sind bedient.
  • Foto: WITTERS

St. Pauli und „die komplette Montur, die gegen einen laufen kann“

Es war dann doch der ein oder andere Knüppel zu viel, den das Schicksal und der FC St. Pauli sich selbst zwischen die Beine geworfen hatten. Obwohl sich die Hamburger mit allem, was sie hatten, gegen die erste Saisonniederlage gestemmt hatten, stand unterm Strich ein 1:3 (1:1) beim SC Paderborn. Und auch wenn die Enttäuschung darüber, dass eine große Willensleistung am Ende unbelohnt geblieben war, zunächst vorherrschte, entwickelten die Braun-Weißen schon direkt nach dem Abpfiff eine Trotzhaltung.

„Wir haben ein paar Situationen gegen uns erlebt, die man dann wohl als Widerstand bezeichnen muss“, bilanzierte Timo Schultz. Dem Coach war anzumerken, dass ihn all die Ereignisse der Partie ebenso mitgenommen hatten wie seine Jungs. „Du kriegst mal eine Rote Karte gegen dich, du schießt mal ein Eigentor, du vergibst auch mal eine Chance.“ Aber alles zusammen in einer Partie war dann doch zu viel des Schlechten. „Es war die komplette Montur dabei, die gegen einen laufen kann“, stöhnte Schultz.

Kyerehs vergebene Großchance macht es St. Pauli nicht einfacher

Los ging es bereits nach sechs Minuten, als Kapitän Philipp Ziereis nach einer Aktion im Strafraum gegen Paderborns Michel eine harte, aber vertretbare Rote Karte sah. Den Strafstoß parierte Keeper Nikola Vasilj gegen Srbeny, St. Pauli ging nach einem wundervollen Konter inklusive klasse Abschluss von Guido Burgstaller gar in Führung (28.) und hatte gefühlt trotz dauerhaftem Belagerungszustand der Hausherren alles im Griff. Dann aber unterlief Adam Dzwigala Sekunden vor der Pause ein schwer unglückliches Eigentor zum 1:1, zwei Minuten nach Wiederanpfiff vergab Daniel-Kofi Kyereh die hundertprozentige Möglichkeit zur erneuten Führung. „Reinhauen wäre das beste gewesen, aber er wird sich selbst am meisten ärgern“, sagte sein Coach.

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Der musste dann mit ansehen, wie der eben eingewechselte Pröger aus der Distanz zum 2:1 für Paderborn traf (65.), und durfte beobachten, dass die dezimierten Seinen in der Folge mit Macht auf den Ausgleich drängten. „Wir haben selbst mit zehn Mann das Spiel teilweise bestimmt, wirklich gut gespielt“, lobte Schultz. „Jeder hat alles rausgequetscht, dementsprechend waren wir auf Augenhöhe gegen eine richtig gute Mannschaft.“

St. Paulis Trotzreaktion soll jetzt Regensburg zu spüren bekommen

Der mögliche Lohn blieb trotz weiterer Möglichkeiten (Kyereh, 70.; Eric Smith, 75.) aus, stattdessen machte Michel nach einem Konter mit dem Schlusspfiff alles klar. Eine ärgerliche, weil vermeidbare Niederlage mit etlichen schwer nervenden Randerscheinungen. Aber man müsse einkalkulieren, dass man in Paderborn verlieren könne, befand Schultz. „Es gilt, die Schlüsse daraus zu ziehen, den Mund abzuputzen und nächste Woche gegen das Team der Stunde aus Regensburg wieder so aufgestellt zu sein, dass wir sie schlagen können.“

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