Nach Fan-Skandal in Rostock: Was St. Pauli von Polizei, Bahn und Hansa fordert
Die Ereignisse von vor gut vier Monaten sind in Hamburg noch in schlechtester Erinnerung. Nicht nur wegen der 0:1-Niederlage des FC St. Pauli am 28. Spieltag der Vorsaison in Rostock, sondern auch und vor allem wegen der Vorkommnisse rund um die mitgereisten Fans. Am Sonntag werden sich abermals über 2000 Menschen mit braun-weißen Herzen auf den Weg an die Ostsee machen. Bis hoch in die oberste Vereinsetage hoffen alle, dass der Umgang mit diesen diesmal gesitteter sein wird. Es gibt klare Forderungen an die Polizei, die Deutsche Bahn und den Gastgeber Hansa.
Die Worte ließen keinen Raum für Fragen. „Wir sind erschüttert über das, was sich während und im Nachgang unseres Auswärtsspiels zugetragen hat. Der Umgang mit Gästefans ist absolut inakzeptabel und verantwortungslos gewesen. Wir sprechen hier von einem Organisationsversagen auf ganzer Linie“, hieß es nach den Vorkommnissen an diesem bitterkalten Abend des 2. April von offizieller Seite. In erster Linie das Verhalten der Polizei („gewalttätig, willkürlich, unverhältnismäßig“) wurde von den Verantwortlichen des FC St. Pauli massiv kritisiert.
Es ist höchst fraglich, ob der geplante Marsch der St. Pauli-Fans zustande kommt
- Deutsch (Deutschland)
MOPO+ Abo
für 1,00 €Jetzt sichern!Die ersten 4 Wochen für nur 1 € testen!Unbeschränkter ZugangWeniger Werbung
Danach nur 7,90 € alle 4 Wochen
Wenn Sie E-Paper Kunde sind, betrifft diese Änderung Sie nicht.
Die Ereignisse von vor gut vier Monaten sind in Hamburg noch in schlechtester Erinnerung. Nicht nur wegen der 0:1-Niederlage des FC St. Pauli am 28. Spieltag der Vorsaison in Rostock, sondern auch und vor allem wegen der Vorkommnisse rund um die mitgereisten Fans. Am Sonntag werden sich abermals über 2000 Menschen mit braun-weißen Herzen auf den Weg an die Ostsee machen. Bis hoch in die oberste Vereinsetage hoffen alle, dass der Umgang mit diesen diesmal gesitteter sein wird. Es gibt klare Forderungen an die Polizei, die Deutsche Bahn und den Gastgeber Hansa.
Die Worte ließen keinen Raum für Fragen. „Wir sind erschüttert über das, was sich während und im Nachgang unseres Auswärtsspiels zugetragen hat. Der Umgang mit Gästefans ist absolut inakzeptabel und verantwortungslos gewesen. Wir sprechen hier von einem Organisationsversagen auf ganzer Linie“, hieß es nach den Vorkommnissen an diesem bitterkalten Abend des 2. April von offizieller Seite. In erster Linie das Verhalten der Polizei („gewalttätig, willkürlich, unverhältnismäßig“) wurde von den Verantwortlichen des FC St. Pauli massiv kritisiert.
Es ist höchst fraglich, ob der geplante Marsch der St. Pauli-Fans zustande kommt
Auf eine Reaktion oder Infos über eine eventuelle Aufarbeitung wartet man bis heute. Dafür äußerte sich im Vorfeld des nächstes brisanten Duells Achim Segebarth, Leiter der Polizeiinspektion Rostock, in der „Ostseezeitung“. Aus den Vorfällen im April habe man „Lehren gezogen“, jedenfalls in Bezug auf die damals angeprangerten langen Wartezeiten bei An- und Abreise. Dass der Fanmarsch vom Bahnhof zum Stadion, zu dem Ultrà St. Pauli aufgerufen hat, zustande kommt, ist nach Segebarths Worten eher unwahrscheinlich: „Wir bleiben bei unserer Taktik und wollen alle Gäste mit Bussen gesammelt zum Stadion bringen. So kommunizieren wir das auch deutlich an die Fans aus Hamburg.“
Bahn verweigert St. Pauli-Fans Unterstützung bei der Anreise
Die müssen überhaupt erst einmal sehen, wie sie nach Rostock kommen. Bislang weigert sich die Deutsche Bahn, dem Anhang einen Entlastungszug, Sonderzug oder wenigstens zusätzliche Wagen am wohl überfüllten Regelzug, den zudem auch Hansa-Fans nutzen werden, zur Verfügung zu stellen. „Wir appellieren an die Bahn, die Situation erneut zu prüfen und weitere Kapazitäten zur Verfügung zu stellen“, sagte St. Paulis Präsident Oke Göttlich der MOPO. „Für uns ist es nicht nachvollziehbar, dass bei einer Auswärtsfahrt mit einer Strecke von weniger als 200 Kilometer nicht möglich sein soll, zumindest einen Entlastungszug einzusetzen, damit unsere Fans sicher nach Rostock reisen können.“
Das könnte Sie auch interessieren: Smarsch verteidigt seinen Platz im Tor
Überhaupt Sicherheit: Den Kiezklub umtreibt durchaus Sorge um die mitreisenden Anhänger:innen, wie Göttlich unterstrich. „Bereits in der vergangenen Saison hat es massive Probleme bei der An- und Abreise gegeben, auch im Stadion gab es Vorfälle, die nicht akzeptabel waren – bei aller Rivalität“, sagte er und forderte, „dass unsere Fans nicht nur sicher nach Rostock reisen können, sondern auch in der Stadt und im Stadion geschützt werden“. Die Sicherheit für alle St. Pauli-Fans, teilte der Verein mit, müsse gewährleistet sein.
Den generellen Umgang mit Fans will Göttlich auf der DFL-Generalversammlung am Mittwoch zudem zum Thema machen, angestoßen hat er die Debatte bereits.