St. Pauli-Aus offiziell! Boukhalfas Abschied vom Kiezklub hat seine Gründe
Sein Tor gegen den Deutschen Meister war ein großer Schritt zum Klassenerhalt für den FC St. Pauli: Carlo Boukhalfa traf im April zum 1:1-Endstand gegen Bayer Leverkusen. Dafür wurde er am Millerntor gefeiert, aber das wird künftig nicht mehr der Arbeitsplatz des 26-Jährigen sein. Wie die MOPO bereits vor Wochen berichtete, wird Boukhalfa den Kiezklub nach drei Jahren verlassen. Das machte St. Pauli am Dienstag offiziell.
Die Gründe liegen aus Boukhalfa-Sicht auf der Hand. Mit seinen 26 Jahren befindet sich Boukhalfa im besten Fußballeralter und verspürt nur wenig Lust, weiterhin in der Backup-Rolle zu agieren. Dass er mehr kann, stellte er vor allem in der Bundesliga immer mal unter Beweis. Da der FC St. Pauli ihm aber eben nicht mehr als jene Rolle bieten konnte, zog er nun einen Tapetenwechsel vor. „Lieber Carlo, wie danken Dir für Deinen Einsatz in den drei Jahren bei uns am Millerntor und wünschen Dir für die Zukunft nur das Beste!“, schrieb St. Pauli in der offiziellen Mitteilung.
„Ich habe hier nicht nur Fußball gespielt, ich habe Freunde gefunden, Werte gelebt und ein Stück Heimat gespürt“, teilte Boukhalfa in einem Abschieds-Post auf Instagram mit. „Dieser Klub ist mehr als Fußball.“ Seine Zeit auf dem Kiez bezeichnete er „als intensive, lehrreiche und emotionale Jahre“.
Es waren drei Jahre mit langem Anlauf. In seiner ersten St. Pauli-Saison kam der Mittelfeldspieler nur sporadisch zum Einsatz, in der Zweitliga-Aufstiegssaison wurde er oft eingewechselt – doch dass Boukhalfa ein Stammspieler sei, ließ sich erst in seinem – nun abschließenden – braun-weißen Jahr behaupten. Ausgerechnet in der Bundesliga gehörte der gebürtige Freiburger von Oktober bis Januar konsequent zur ersten Elf, die sich mit Siegen gegen Hoffenheim, Kiel und Stuttgart in der Eliteklasse akklimatisierte.
Boukhalfa traf schon in Augsburg
„Man kann sich immer weiterentwickeln“, lautete das Credo Boukhalfas, der in der Bundesliga-Saison insgesamt auf 25 Einsätze kam. Vor dem Treffer gegen Leverkusen hatte er bereits beim 1:3 in Augsburg im September das erste Erstliga-Tor des FC St. Pauli nach mehr als dreizehn Jahren erzielt. Mit Kapitän Jackson Irvine verlieh er aber vor allem als Teil der Doppelsechs dem braun-weißen Klassenerhalts-Gerüst über weite Strecken der Saison Stabilität.
Erst durch Smith verdrängt, dann Ersatz für Irvine
Obwohl die Spielweise von Trainer Alexander Blessin ihm entgegen kam, rutschte Boukhalfa zwischendurch wieder aus der Startelf, weil der Bundesliga-Coach Eric Smith aus der Abwehr ins Mittelfeld beorderte. Erst mit der Verletzung Irvines in Kiel war in den letzten fünf Saisonspielen wieder Platz auf dem Rasen für die Nummer 16.
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Gleich das erste dieser fünf Spiele nutzte Boukhalfa, um gegen Leverkusen seinen Wert für den FC St. Pauli nachdrücklich zu unterstreichen, als er nach einem Freistoß von Danel Sinani am kurzen Pfosten zum 1:1 abstaubte. Doch insgesamt war die Lage für beide Seiten wohl zu ungewiss, um in ein gemeinsames viertes Jahr zu gehen. Vielleicht hätte es noch schöner werden können, aber immerhin verlässt Carlo Boukhalfa den FC St. Pauli zu der für ihn schönsten Zeit.
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