Oke Göttlich spricht mit Jackson Irvine

Haben Gesprächsbedarf: St. Pauli-Präsident Oke Göttlich und Kapitän Jackson Irvine Foto: WITTERS

„Sind kein Instagram-Kanal“: St. Pauli-Boss kündigt nach Eklat Gespräch mit Irvine an

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Sportlich kann Jackson Irvine dem FC St. Pauli dieser Tage verletzungsbedingt nicht weiterhelfen, die Schlagzeilen dominiert er dennoch: Zunächst hatte der Australier im Juni mit einem Shirt samt fragwürdigem Aufdruck Unmut auf sich gezogen, unter der Woche äußerte dann seine Ehefrau Jemilla Pir Mobbing-Vorwürfe gegen Aufsichtsrat-Mitglied René Born. Vor dem Spiel gegen Werder Bremen (Liveticker auf MOPO.de) äußerte sich Präsident Oke Göttlich bei Sky ausführlich zu den beiden Themen.

„Wir halten es bei unserem Verein, einem eingetragenen Verein, immer sehr gut damit, dass wir die demokratischen Wege einhalten und nicht übereinander, sondern miteinander sprechen“, leitete Göttlich ein. „Das haben wir in allen Fällen getan – mit Jacko bezüglich des T-Shirts, mit dem Aufsichtsrat bezüglich des Postings.“

FC St. Pauli: Oke Göttlich über die Causa Jackson Irvine

Gemeint sind zwei Vorfälle, einer aus dem Juni und einer aus dem September. Im Sommer hatte sich Irvine zunächst auf einem Festival mit einem Trikot des „FC Palestine“, einem Solidaritäts-Projekt für die palästinensische Bevölkerung, präsentiert. Das Problem: Auf dem Trikot prangt eine stilisierte 11, wobei die Einsen jeweils aus den Umrissen Palästinas bestehen – inklusive des israelischen Staatsgebiets. Der Vorwurf, Irvine würde Israel das Existenzrecht absprechen, ließen nicht lange auf sich warten.

Jemilla Pir und Jackson Irvine identifizieren sich beide sehr mit Klub und Stadtteil. WITTERS
Jemilla Pir und Jackson Irvine umarmen sich nach St. Paulis Aufstieg in die Bundesliga.
Jemilla Pir und Jackson Irvine identifizieren sich beide sehr mit Klub und Stadtteil.

Unter der Woche machte dann Irvines Ehefrau Jemilla Pir zwei Kommentare von Aufsichtsrat-Mitglied René Born aus dem September unter einem ihrer Fotos öffentlich, in dem Born unter anderem schrieb: „Das ist unser Klub, nicht deiner. Du wirst in ein paar Monaten weg sein und irgendwo anders für einen Euro mehr spielen. Wir werden immer hier sein, wenn du nichts weiter bist als eine Fußnote.“ Der Vorwurf in diesem Fall: Mobbing.

Mit Blick auf das Born-Posting betonte Göttlich, dass man sich als Vereinsführung gemeinschaftlich von dem Kommentar distanziert habe: „Wir sind ein eingetragener Verein und kein Instagram-Kanal.“ Öffentlich wolle man die beiden Themen aber nicht weiter ausdiskutieren: „Wenn man dann alles öffentlich verhackstücken will, kommen da verschiedene Themen mit rein, und das ist auf jeden Fall nie hilfreich.“

Göttlich mit deutlicher Forderung an Jackson Irvine

Stattdessen wolle man intern in die Aufklärung gehen – mit beiden beteiligten Parteien. Man wolle „alles nacheinander, vernünftig miteinander abarbeiten“, wozu ein Gespräch mit Irvine gehöre, „den wir als unseren Kapitän schätzen, schützen und selbstverständlich auch auf Verhalten hinweisen, wenn es problematisch ist.“ Born habe man derweil als Vereinsführung darauf hingewiesen, dass sein Posting „nicht die allerbeste Idee war und wir das Ganze auch als Fehler betrachtet haben“.

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An Irvine richtete Göttlich unterdessen klare Erwartungen, zuvorderst „ein vernünftiges Gespräch, was wir zeitnah führen werden ob der Gesamtsituation“, die da lautet, dass sportliche Themen wieder in den Vordergrund rücken sollen: „Jackson Irvine ist der verdiente Kapitän dieses Teams. Er ist jemand, der sportlich für uns in Relevanz kommen muss.“ Nebenkriegsschauplätze seien dabei wenig hilfreich: „Wir brauchen dafür mit Sicherheit keine Themen von außen, die auch ihm am Ende nicht besonders zuträglich sind.“ 

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